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Feiertagen durchkreuzen die Israelis ihr Land mit dem Auto in
allen Himmelsrichtungen, um entweder Naturparks oder
Verwandte zu besuchen. Die unvermeidliche Folge: Staus zu
Beginn und am Ende der Feiertage.
An einem Feiertag bilden sich diese Staus vor den
Bäckereien. Nämlich vor und nach dem Pessachfest. Es ist das
Fest des bereits erwähnten bröselnden Knäckebrotfladens.
Dieses Brot, Matze n genannt, erinnert an den Auszug der Juden
aus Ägypten. Damals nämlich blieb nicht mehr genug Zeit,
richtig Brot zu backen, und so haben die Juden auf die Flucht
ungesäuertes Brot mitgenommen. Seither werden während der
Pessachwoche ausschließlich diese knackenden, bröselnden
Matzen gegessen.
Doch damit nicht genug, das Pessachfest - meist findet es um
die Osterzeit statt - ist eine echte Herausforderung. Es ist
nämlich mit einem umfassenden Großreinemachen verbunden.
Schon Tage vor Beginn des Festes zerlegen israelische Frauen
ihren Haushalt regelrecht, denn nirgendwo darf noch etwas
Gesäuertes übrigbleiben; Brotkrumen gilt es ebenso zu entfernen
wie Hefe und alle Lebensmittel, die mit Gesäuertem zu tun
haben, auch Bier muß verschwinden. Mit Beginn des Pessach-
festes ist Israel frei von allem Gesäuerten. Da das praktisch gar
nicht möglich ist - was sollen die Bäcker, die Lebensmittel-
geschäfte, die Restaurants mit ihren Vorräten machen? -
verkauft der Oberrabbiner Israels all diese Vorräte an einen
Nichtjuden. Eine Woche lang ist Israel de jure brotlos. Danach
wird alles zurückgekauft. In den Supermärkten zum Beispiel
sind während der Pessachwoche die entsprechenden Regale mit
Nudeln und dergleichen entweder leergeräumt oder abgedeckt,
die Bäcker machen in dieser Woche Urlaub, denn der Matzen ist
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