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mit einer Grillparty, wir laden noch ein paar andere Freunde
ein?«, dann können Sie mit einem anerkennenden »Ihr seid ja
schon Israelis« rechnen. Es ist Ihnen nämlich zweierlei
gelungen: auf eine Überraschung schnell zu reagieren, noch
dazu richtig.
Ein transportabler Grill gehört zur Grundausstattung jedes
israelischen Haushalts, und ein Sommerausflug wird erst schön
mit verkohlten Steaks und nach Holzkohle riechenden Hemden.
Traditionellerweise wird die Grillsaison im Frühjahr eröffnet,
und zwar am israelischen Unabhängigkeitstag. An diesem Tag
fällt es einem leicht, zum Vegetarier zu werden, denn ganz
Israel riecht nach verbranntem Fleisch. Jede verfügbare Wiese
wird zum Picknickplatz, man hat das Gefühl, das ganze Land
brenne, denn überall steigt Rauch auf - und wo nicht, da ist ein
Familienvater verzweifelt bemüht, seine Holzkohle in Brand zu
setzen, während die Kinder sich beklagen, daß es nebenan schon
etwas zu essen gebe.
Sollten Sie von Israelis zum Essen eingeladen werden, so
können Sie getrost am Tag zuvor eine kleine Hungerkur
einlegen, es wird Ihnen nämlich unterstellt, daß Sie verhungert
sind und sich dringend einmal satt essen müssen. Um so besser,
wenn Sie wirklich Hunger haben, andernfalls kann es peinlich
werden, obwohl die Hemdsärmeligkeit der Israelis es zu
richtigen Peinlichkeiten eigentlich nie kommen läßt. Eine
Einladung bei Israelis können Sie getrost annehmen. Wer Sie
nicht sehen will, wird Sie nicht einladen. Höfliche Floskeln
kennen die Israelis nicht, und wenn Sie erst einmal mit am Tisch
sitzen, sind Sie Teil der Familie: Sie dürfen beim Auftragen des
Essens, beim Abräumen des Tisches sowie beim Abwasch
helfen. Eine Einladung zum Essen ist stets eine fröhliche Party,
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