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man seinen Lieben mitteilen, wo man sich gerade aufhält und
warum. Die israelischen Krankenhäuser konnten sich gegen die
sich unwiderstehlich ausbreitende »Handymanie« nur mit einem
Verbot wehren. Weil nicht auszuschließen ist, daß medizinische
Geräte gestört werden, muß der kommunikationssüchtige Patient
auf das traditionelle Gerät zurückgreifen.
Wundern Sie sich also nicht, wenn jemand zu Ihnen in den
Aufzug steigt, der eine Sonnenbrille trägt und ein Telefon ans
Ohr preßt, in das er ununterbrochen hineinspricht: Dieser
Mensch muß ein Israeli sein. Oder wenn vor Ihnen an der
Ampel ein Auto steht, in dem Fahrer und Beifahrer jeweils ein
Telefon am Ohr haben und telefonieren - vermutlich nicht mit-
einander, doch sollte man das nicht grundsätzlich ausschließen.
Etwas kompliziert wird es, wenn zu viele Handybesitzer am
gleichen Ort vereint sind, es ständig irgendwo klingelt und
jede(r) erwartungsvoll zum eigenen Handy greift. Es scheint,
was die tragbaren Telefone angeht, vollständige Gleich-
berechtigung zu herrschen. Für die Damen gibt es schicke, zur
Handtasche passende Telefontäschchen, so daß man im
Supermarkt, am Strand oder vor dem Kindergarten mit wem
auch immer in Verbindung bleiben kann. Über den Inhalt der
Telefongespräche kann aus Gründen des Datenschutzes und der
Höflichkeit nur soviel gesagt werden: Ihre Zahl und Dauer steht
in keinem Verhältnis zu ihrer Bedeutung.
Die breite Streuung der Geräte hat natürlich ihre Vorteile,
sogar für Touristen: Wo auch immer Sie unterwegs sind, finden
Sie jemanden, der ein Telefon bei sich hat, sollten Sie in einem
Notfall oder aus weniger dringenden Gründen einmal schnell
telefonieren wollen. Ansonsten können Sie sich auf jedem
Postamt eine Telefonkarte kaufen und öffentliche Telefonzellen
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