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an Ägypten für militärisch vertretbar halten, dann wird das
schon in Ordnung sein.
In jüngerer Zeit ist das nicht viel anders: Die Politik der
Versöhnung und des Ausgleichs mit den Palästinensern wurde
allein Ytzak Rabin zugetraut, weil ihm - dem Ex-General-
stabschef - die militärische Kompetenz zugesprochen wurde,
eventuelle Risiken richtig zu beurteilen. »Wie sollte das ein
Zivilist verstehen?« fragt sich jeder Israeli und hat die einfache
Antwort: »Gar nicht.« Daß die Armee erheblich an Glanz
verloren hat, wozu der nicht erwartete Yom Kippur-Krieg 1973,
der Krieg im Libanon 1982 sowie seit 1987 der brutale Einsatz
gegen die rebellierende palästinensische Bevölkerung im
Westjordanland und Gazastreifen beigetragen haben, ändert
nichts an der grundsätzlich positiven Einstellung der Israelis
gegenüber dem Militär. Meinungsumfragen belegen diese
Tatsache ebenso wie zahlreiche junge Männer, die ihren
dreijährigen Pflichtwehrdienst am liebsten in einer der
Eliteeinheiten leisten - und am allerliebsten natürlich in der
Luftwaffe.
Wehrdienstverweigerung ist eine Seltenheit und wird mit
Gefängnis bestraft, nur die ultraorthodoxen Juden, die ihre Tage
in Religionsschulen verbringen, und verheiratete Frauen müssen
nicht zur Armee (ansonsten sind Frauen zwei Jahre lang dabei,
im wesentlichen da, wo es weniger gefährlich ist). Allerdings
wird der Wehrdienst - und vor allem der für Männer teilweise
bis zum 54. Lebensjahr folgende jährliche Reservedienst -
zunehmend als Belastung empfunden.
Die heroischen Zeiten scheine n vorbei, es ist im Israel der
neunziger Jahre eine Tendenz zum Hedonismus zu beobachten.
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