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spielt. Sie müssen die Lebensläufe der führenden Persönlich-
keiten in Israel - egal ob in Wirtschaft, Politik oder Gesellschaft
- nur oberflächlich studieren und werden schnell feststellen, daß
eine militärische Karriere keinem geschadet hat. Das Gegenteil
ist der Fall: Wer bewiesen hat, daß er in Uniform seinen Mann
steht (und das ist wörtlich zu verstehen: die Gleichberechtigung
ist Theorie, aber noch lange nicht Praxis in der israelischen
Armee), dem stehen nahezu alle Türen offen.
Sobald ein hochrangiger Soldat - etwa der Generalstabschef -
sich dem Ruhestand nähert, machen ihm die politischen Parteien
Angebote, denen schwer zu widerstehen ist: Bürgermeister einer
Großstadt ist das mindeste, was ein solcher Mann werden kann -
oder Chef der vom Staat kontrollierten Militärindustrie oder
stellvertretender Minister, wenn nicht gleich Minister. Kabinett-
sitzungen der Arbeitspartei, die besonders viele Generäle in
ihren Reihen hat, schließlich war sie lange genug die Israel
dominierende Partei, glichen zu manchen Zeiten einer
Versammlung des Generalstabes.
Die besondere Nähe von Politik und Militär hängt mit der
Geschichte des Staates Israel zusammen, in dem Sicherheits-
fragen von Anfang an eine entscheidende Rolle spielten. Da
zä hlt in einer Regierung die Stimme dessen mehr, der
militärische Erfahrung vorweisen kann. Was übrigens nicht
anders ist, wenn es um Frieden geht. Der ehemalige General-
stabschef Mosche Dajan und der ehemalige Luffwaffenchef
Ezer Weizman haben dem Friedensschluß mit Ägypten als
Minister der konservativen Regierung Begin gewissermaßen den
»militärischen Segen« gegeben. Nach dem Motto, wenn diese
beiden militärischen Großexperten - Dajan war immerhin der
Held des Sechstagekrieges von 1967 - die Rückgabe des Sinai
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