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Nahen Osten das Sagen hatten, in dieser Angelegenheit keine
rühmliche Rolle gespielt. Sie haben beide Seiten gegeneinander
ausgespielt und beiden mehr versprochen, als sie halten konnten
und wollten. Die berühmte Klage zweier Juden über die
Balfour-Erklärung, in der die Briten den Juden 1917 eine
»Heimstätte« in Palästina zugesagt haben, bringt das auf den
Punkt: »Wenn die Briten uns schon ein Land versprechen, das
ihnen nicht gehört«, meint Moshe zu Shiomo, »warum nicht
gleich die Schweiz?« Somit war der Konflikt nicht zu
verhindern zwischen denen, die in dem Land lebten, in das die
anderen mit allen Mitteln zurückkehren wollten.
Der entscheidende Durchbruch, die qualitative Veränderung,
auf die sich Israel und die Palästinensische Befreiungs-
organisation, PLO, im Sommer 1993 verständigt haben, war,
daß sie ihre gegenseitigen Ansprüche anerkannt haben: Israel
hat den Palästinensern eine Zukunft und einen Platz in diesem
Gebiet zugestanden, und die PLO hat Israel das bis dahin
abgestrittene Existenzrecht in dieser Region gewährt.
Bis zu diesem Wendepunkt stand Israel im Nahen Osten einer
Wand der Ablehnung gegenüber. Auf arabischer Seite dauerte es
immerhin bis 1979, bis erstmals ein Staat, nämlich Ägypten,
Israel anerkannte und Frieden mit dem bis dahin bekämpften
Nachbarn schloß. Ägypten wurde wegen dieses Schritts von den
arabischen Bruderstaaten geächtet, doch es hat mit seiner
mutigen Politik den Weg zum Ausgleich mit Israel geöffnet, auf
dem ihm als zweites Land 1994 Jordanien gefolgt ist.
Wenn Israelis und Palästinenser über die Vergangenheit
diskutieren, dann können sie einander viel vorwerfen, denn der
Kampf ist in den vergangenen Jahrzehnten erbittert und
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