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Die historische Realität ist, daß zwei Völker um dieses Land
zwischen Mittelmeer und Jordan gekämpft haben. Das eine
Volk, die Juden, kehrte nach Jahrhunderten in dieses Land
zurück und war bereit, es 1947 auf Vorschlag der Vereinten
Nationen zu teilen, aber ebenso bereit, dafür in den Krieg zu
ziehen. Das andere Volk, die hier ansässigen Palästinenser, hatte
noch keine eigene Stimme; die arabischen Staaten, die mit dem
Teilungsplan nicht einverstanden waren, machten sich zu
seinem Sachwalter und begannen einen Krieg. Die Ablehnung
des Teilungsplanes von 1947 und der Krieg von 1948 haben den
Palästinensern die israelische Herrschaft aufgezwungen.
Das Belastende aber ist nicht diese historische Realität,
sondern die heutige Stellung der israelischen Palästinenser im
Staat Israel: Sie stellten 1992 gerade zwölf der über 5000
festangestellten Dozenten an den Universitäten in Israel, keinen
der rund 400 Staatsanwälte und nur fünf Prozent der
Angestellten in Ministerien. Diese Zahlen bekräftigen die Klage
der israelischen Palästinenser, daß dies nicht ihr Staat sei,
obwohl sie den israelischen Paß besitzen und Steuern zahlen.
Sie sind vom Wehrdienst ausgeschlossen, weil nicht der Fall
eintreten soll, daß sie gegen arabische Armeen in den Krieg
ziehen müssen oder - nach 1967 - ihren palästinensischen
Verwandten im Westjordanland und Gazastreifen mit der Waffe
in der Hand gegenüberstehen. Damit sind die Palästinenser in
einem Land, in dem eine Militärkarriere die beste Voraus-
setzung ist für den Weg zum Erfolg im Staat oder in einer Partei,
wieder als Außenseiter klassifiziert. Eine gute Universitäts-
ausbildung können sie sich aneignen, doch danach ist
Endstation. Noch 1995 spricht das offizielle israelische Jahrbuch
davon, daß den Palästinensern in Israel viele berufliche
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