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zwar vorrätig, aber leider zu warm. Man schlage uns deshalb
einen etwas teureren Wein vor, der aber zum Preis des von uns
bestellten berechnet werde. »Sehr nobel«, sagten wir, Viki
meinte ebenso erstaunt wie anerkennend:
»Das ist ein wirklicher Fortschritt«, und erzählte, was sein
Onkel vor nicht allzulanger Zeit in Eilat erlebte. Der aus den
USA stammende Onkel bestellte sich im sommerlich tropisch-
heißen Eilat in einem Lokal eine Cola und erhielt ein lauwarmes
Getränk. Er rief den Kellner und sagte, er habe ein kaltes
Getränk bestellt. Daraufhin nahm der Kellner die Flasche
prüfend in die Hand, sagte, »Das ist so in Ordnung«, stellte die
Flasche wieder auf den Tisch und wandte sich anderen Gästen
zu.
Die Ruppigkeit einer israelischen Bedienung kann durchaus
mit der als Folklore getarnten Grantigkeit einer Kellnerin in
einem Münchner Biergarten konkurrieren. Dagegen hilft nur
eines: Den Mund aufmachen und freundlich, aber bestimmt
seinen Wunsch äußern. Und wo Service not included nach
erfolgter Erfahrung genauso verstanden werden kann, weil kein
Service stattgefunden hat, dann ist es das gute Recht des Gastes
mit dem Trinkgeld zu geizen. Sie können sicher sein, daß
Israelis nicht anders verfahren würden. Für nicht erbrachte
Leistungen zahlt kein Israeli.
Überall dort jedenfalls, wo es um den Umgang mit Kunden
geht, seien Sie besser auf Überraschungen gefaßt. Einmal
werden Sie in einem Geschäft oder auf einer Behörde wie ein
alter Freund behandelt, der sich nach Jahrzehnten endlich wieder
einmal blicken läßt, ein andermal wird man Sie auf der Bank
oder in einer Boutique konsequent übersehen oder nur
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