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An den Falafelständen bedient sich der Kunde selbst. Die
Qual der Wahl führt meistens dazu, daß die Menge der Salate
und Soßen das Fassungsvermögen des Pitabrotes übersteigt.
Falafelstände sind eine farbenfrohe Verführung. Man muß gar
keinen Hunger haben, um Appetit zu bekommen, wenn man die
bunte Reihe der Salate sieht, dazu die Soßen, Gewürze,
eingelegten Leckereien. Um dem Dilemma zu entgehen, sich
entweder zu viele Salate auf einmal in das Pitabrot zu häufen
und damit die Reinigungskosten für die Kleidung zu erhöhen
oder aber schweren Herzens auf einige Salate zu verzichten,
sind professionelle Falafelesser dazu übergegangen, ihr Pitabrot
in einem ersten Anlauf etwa zur Hälfte leer zu essen, um noch
einmal guten Mutes Salate nachzuladen. So erhalten sie zudem
mehr für ihr Geld. Und das erwartet ein Israeli beim Essen in
jedem Fall: Die Menge zählt.
Eine fleischgefüllte Variante der Falafel heißt Schowarma.
Statt der fritierten Kichererbsenkugel ist Fleisch die unterste
Schicht in einem Pitabrot. Das Fleisch wird wie das griechische
Gyros in kleinen Stücken von einem Spieß gesäbelt. Und darauf
wieder: Pommes frites, Salate, Soßen und alle Herrlichkeiten,
die Sie in das Pitabrot pressen können. Schon dieser Imbiß -
egal ob Falafel oder Schowarma - weist die Einflüsse auf, die
sich in der israelischen Küche bemerkbar machen. Das Wort
Falafel leitet sich vom arabischen Wort für Pfeffer ab und
benennt somit den Ursprung des Gerichts. Und die Nähe des
Schowarma zum griechischen Gyros oder türkischen Döner ist
mitnichten Zufall, denn die Türken haben während ihrer
400jährigen Herrschaft nicht allein den türkischen Kaffee
hinterlassen. Die Akrobatik mit dem triefenden Pitabrot können
Sie sich übrigens sparen, ohne auf den kulinarischen Genuß
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