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Bleibt noch der Türkie, der, wie leicht zu erkennen, türkische
Kaffee: Kaffeepulver und Zucker werden zu gleichen Teilen,
gewürzt mit Kardamom, aufgekocht und in kleinen Tassen oder
Gläsern serviert, in denen der Kaffeesatz den Boden bedeckt.
Bei den Palästinensern ist der türkische Kaffee ebenfalls beliebt
und als arabischer Kaffee (manchmal nicht gesüßt) bekannt.
Beide Namen haben ihre Berechtigung, schließlich waren die
Türken 400 Jahre lang die Herren im Lande, aber das zeigt auch
wieder sehr schön, wie viel Israelis und Palästinenser zum
Beispiel bei der Küche gemeinsam haben und wie wenig sie das
wahrhaben wollen.
Falls Ihnen im Café nicht nach dem schwarzen Gebräu
zumute ist, dann bestellen Sie einfach Tee, nur etwas kürzer
gesprochen als im Deutschen, und Sie bekommen Tee. Nana-tee
(so gesprochen wie gelesen) klingt in Ihren Ohren vermutlich
etwas komisch, wird Sie einem Israeli aber als Kenner
ausweisen: Das ist der sehr beliebte Pfefferminztee. Nicht ein
schlapper Teebeutel färbt das heiße Wasser, sondern frische
Pfefferminzblätter. Oft gehört ein Teebeutel mit schwarzem Tee
dazu, den man bei Bedarf zusätzlich in das Wasser taucht. Oder
Sie verraten, wo Sie herkommen, und verlangen nach einem
Bira und erhalten, richtig: ein Bier. Damit weiß der Kellner, daß
Sie aus Germania kommen, denn uns hängt auch in Israel der
Ruf an, gute Biertrinker zu sein.
Von den Israelis kann man das nicht sagen. Wenn wir Gäste
hatten, ließ sich an den geleerten Flaschen leicht ablesen, wer
dagewesen war: Häuften sich Saft-, Limonaden- und
Colaflaschen - und dazu noch zwei Kannen Kaffee -, waren
Israelis zu Gast. Leere Bier- und Weinflaschen zählen zur
Hinterlassenschaft deutscher Gäste.
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