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der Atome angenommen. Demokrit war aber nicht nur Theo-
retiker vom Schlage Heraklits, sondern (nach Aristoteles)
auch experimentell interessiert. So wird von einem atomisti-
schen Erklärungsversuch berichtet, warum feine Metallplätt-
chen auf dem Wasser schwimmen, während leichtere und
runde Plättchen absinken. Bei dem späteren Atomisten Lukrez
findet sich ein Versuch zur Herstellung von Süßwasser. Filtert
man nämlich Salzwasser durch Erde, so erhält man nach
atomistischer Erklärung Süßwasser, da die „rauheren“ Atome
stecken bleiben.
Eine erste Verbindung von Atomismus und mathematischer
Naturbeschreibung in pythagoreischer Tradition kündigt sich
in Platons Dialog Timaios an. Die Veränderungen, Mischungen
und Entmischungen der Materie, von denen die Vorsokratiker
gesprochen hatten, sollten systematisch auf unveränderliche
mathematische Regularitäten und Symmetrien zurückgeführt
werden. Die Zuordnungen von regulären Körpern zu den
Naturelementen geschieht bei Platon aufgrund äußerlicher und
uns heute willkürlich erscheinender Kennzeichen (Abb. l): 4
Das Feuer ist aus den kleinsten und spitzesten Körpern, den
Tetraedern, gemacht, Erde aus den standfestesten, den Wür-
feln. Luft aus Oktaedern und Wasser aus Ikosaedern werden
dazwischen angenommen. Das Dodekaeder wird wegen seiner
Kugelähnlichkeit für die Himmelssphäre verwendet. Wegen
der Flächen-, Kanten- und Winkeleigenschaften dieser Polyeder
können nur mit den Würfeln (Erdbausteine) zusammenhän-
gende Körper ohne Zwischenräume aufgebaut werden.
Geometrisch lassen sich die regulären Körper an passenden
Kanten aufschneiden und ihre Teilflächen als Netze ausfalten.
Abb. 1: Elemente als reguläre Körper
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