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Wie Empedokles entwickelt Anaxagoras (499-428 v. Chr.)
eine Mischungstheorie der Materie. Jedoch werden die vier
Elemente des Empedokles durch eine unbegrenzte Zahl von
Stoffen ersetzt, die sich aus Keimteilchen bzw. gleichteiligen
Stoffteilchen zusammensetzen. Sie sind ihrer Anzahl und
Kleinheit nach unbegrenzt, d.h. Materie wird als unbegrenzt
teilbar angenommen. Von großer Folgewirkung bis zur Neu-
zeit wird die physikalische Erklärung des Anaxagoras für die
Himmelserscheinungen sein. So geht er in seiner Kosmogonie
vom singulären Anfangszustand einer homogenen Materie-
mischung aus. Durch eine immaterielle Urkraft, die er ,Geist'
(noüs) nennt, wird diese Mischung in eine Wirbelbewegung
gesetzt, die eine Trennung der verschiedenen Dinge je nach
ihrer Geschwindigkeit verursacht. Die Erde klumpt in der
Mitte des Wirbels zusammen, während schwerere Steinstücke
nach außen geschleudert werden und die Sterne bilden. Ihr
Licht wird durch das Glühen ihrer Massen erklärt, das auf die
schnelle Geschwindigkeit zurückgeführt wird. Die kosmische
Wirbeltheorie des Anaxagoras, seine Erklärung himmlischer
Erscheinungen durch materielle Prozesse, so modern dieser
Ansatz uns heute vorkommt, war damals eine ungeheure Pro-
vokation, da doch der Himmel als Sitz der Götter und ewigen
Mächte galt.
2. Demokrits Atome und die aristotelische
Naturphilosophie
Demokrits Atomtheorie hat die Materievorstellungen der
neuzeitlichen Physik und Chemie grundlegend beeinflußt. 3
Seine Atome unterscheiden sich durch ihre Form, Lage und
durch die verschiedenartige Anordnung in Stoff Verbindungen.
Sie bewegen sich notwendig in einem ständigen Wirbel. Be-
wegung bedeutet dabei nur Ortsveränderung im leeren Raum.
Alle Erscheinungen, alles Werden und Vergehen wird auf
Verbindung und Trennung zurückgeführt. Um die Kohäsio-
nen der Stoffe begründen zu können, werden merkwürdig
anmutende Haken, Höcker, Buchtungen und Verzahnungen
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