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3.3 Stabilitatsanalyse
3.3.1 Lineare Stabilitatsanalyse
Ziel: Berechnung der kritischen Last (erster singularer Punkt) einschließlich der zugehori-
gen Knick- bzw. Beulform mit Hilfe der linearen Eigenwertanalyse.
Voraussetzungen:
- Linear elastisches Verhalten bis zum Verzweigungspunkt
- Geometrisch lineares Verhalten bis zum Verzweigungspunkt
- Gutartiges Versagen (keine Imperfektionsanfalligkeit)
Haufig werden auch hohere Beulformen berechnet, um einen ersten Eindruck
vom Nachbeulverhalten zu erhalten. So sind dicht benachbarte Eigenwerte ein
Indiz fur bosartiges Stabilitatsversagen ( Imperfektionsanfalligkeit ).
Lasst sich die Last nach dem Verzweigen noch weiter steigern, spricht man von
gutartigem Stabilitatsversagen.
Eigenformen konnen als Imperfektionen fur eine nachgeschaltete nichtlineare
Stabilitatsanalyse verwendet werden, wobei man die niedrigen Moden starker
wichten sollte als die hoheren.
Die Geschwindigkeit des (iterativen) Gleichungslosers lasst sich steigern, wenn
vor der Eigenwertanalyse eine statische Vorlast (kleiner als kritische Last) auf-
gebracht wird.
Lineares Eigenwertproblem
( K 0 + λ Δ K
) Φ = 0
det K T =0
(3.8)
K T
λ : Lastparameter (Eigenwert)
K T : Tangentiale Steifigkeitsmatrix
K 0 : Linearer Anteil (Steifigkeit der unverformten Struktur)
K NL = λ Δ K : Nichtlinearer Anteil
Φ :
Eigenvektor
Kritische Last (lineare Beullast):
P krit = P + λ krit Δ P
(3.9)
P : Konstante (Vor-)Last (obligatorisch bei z.B. Gravitationslast; auch optional
einsetzbar zur Konvergenzverbesserung bei dicht benachbarten Eigenwerten)
λ Δ P : Variable Last
λ krit : osung des Eigenwertproblems (nichttrivial, falls K T singular: det K T =0)
Δ P : Lastverteilungsvektor (ublicherweise eine Kombination verschiedener Lasten
aus Einzelkraften, Momenten, Druck usw., deren Verhaltnis vorgegeben wird)
Der zu λ krit gehorige Eigenvektor Φ beschreibt qualitativ die Knick- bzw. Beulform.
 
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