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Sommerkleider. Jungs zogen hölzerne Karren, die mit Pullis und Jacken beladen waren.
Frauen standen hinter Ständen mit Plastik-Spielzeug und Kassettenrecordern.
Über dem Getümmel war ein großes Banner ausgespannt, auf dem stand: Bienvenidos a
Peru. Welcome to Peru. Wir schoben uns durch die Menge. Als wir die Grenze passierten,
belagerte uns ein Pulk Männer und Jungen mit Angeboten für Fahrten nach Tumbes, der
ersten Stadt in Peru. Ein kleiner Junge bot uns sogar an, uns drei und unser Gepäck 30 Mei-
len auf seinem Fahrrad zu transportieren. Er schien es ernst zu meinen. Melissa und Mark
grinsten dümmlich in dieses Chaos hinein.
Die Autos waren Monster - amerikanische Giganten aus den 50ern und 60ern, mit Heck-
flossen und gewaltigen Motorhauben. Peru hatte viele Jahre lang Importautos verboten.
Die Autos, die vorher schon dagewesen waren, waren genutzt worden, bis sie buchstäblich
in ihre Einzelteile zerfielen. Wenn dieser Fall eintrat, fuhren ihre Besitzer einfach mit den
Einzelteilen weiter. Ein halbes Dutzend von diesen Dinosauriern fuhren neben uns her, ihre
Fahrer drängten uns, einzusteigen. „ Tumbes, muy lejos , Tumbes very far“, beharrten sie.
Fenster und ganze Türen fehlten, Windschutzscheiben waren herausgebrochen, Kotflügel
eingedrückt, Lichter zerbrochen. Es waren fahrende Schrotthaufen, aber sie würden uns mit
etwas höherer Wahrscheinlichkeit nach Tumbes bringen als der Junge auf seinem Fahrrad.
Ich sah zu Mark und Melissa hinüber, damit sie mich bei der Entscheidung unterstützten,
gab diese Idee aber wieder auf, als ich den glasigen Blick in ihren Augen sah. Ich entschied
mich für eines der Schrottautos und handelte einen Fahrpreis von zwei Soles pro Person
aus. Es hatte riesige Löcher im Boden, durch die wir die Schlaglöcher in der Straße insp-
izieren konnten, und keine Fenster. Wenigstens würde es schneller sein als der Bus. „Sieht
aus wie dieses Auto aus Dukes of Hazzard “, witzelte Mark. Wir hielten an der peruanis-
chen Passbehörde, um wieder unsere Pässe stempeln zu lassen.
Aus irgendeinem Grund lag die Passkontrolle 2 Kilometer von der Grenze entfernt. Da
ich schon von peruanischen Taxis gehört hatte, die mit dem Gepäck davonfuhren, wartete
ich im Auto, bis Mark und Melissa herauskamen. Ich betrachtete den Fahrer und seinen
Kumpel - er war, wie ich bemerkte, die größte Person, die ich gesehen hatte, seit wir Eng-
land verlassen hatten. Er lächelte bedrohlich in seinen Spiegel. Der Fahrer umklammerte
einen Löffel. Als wir die Formalitäten erledigt hatten, eröffnete uns der Fahrer, dass die
zwei Soles nur für die Fahrt zur Passkontrolle gewesen seien. Der Fahrpreis nach Tumbes
betrage fünfzehn Soles pro Person. Mark und Melissa saßen einfach da und sahen bekifft
aus. Der Fahrer fuhr eine Weile weiter und hielt dann an. Die Straße war völlig verwaist.
Er drehte sich zu uns um.
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