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Queenstown. Jedes Jahr arbeitete er auch ein paar Monate in Reparaturkolonnen in der
Londoner U-Bahn; dazwischen ging er auf Reisen. Sandra und Kim, die beiden Mädchen
aus Vilcabamba, waren ebenfalls in Arrecifes aufgetaucht. Sie sahen aus, wie typische
Hippie-Girls auf Reisen eben aussehen: Langes glattes Haar, Batik-Kleider, Sarongs,
Lederarmbänder, silberne Kettchen an den Fußgelenken, Piercings in den Nasen, ein paar
silberne Ringe, bunte Kappen aus Guatemala, hier und da eine Tätowierung.
Sandra war kräftig gebaut und sah gesund aus. Kim war dünn und ausgelaugt von zu viel
billigem Reisen, schlechtem Essen und guten Drogen.
Die drei hatten ein fertig gebautes Lager vor dem Arrecifes-Restaurant bezogen, mit einem
groben Holzzaun vorne und einem Busch hinten. Die Hälfte dieses kleinen Geländes
bestand aus einem windigen Weidenkäfig von der Größe eines Bushaltestellen-Unter-
standes mit Platz für zwei Hängematten. Ein Stuhl aus einem Baumstumpf und ein selb-
stgemachter Tisch standen draußen. Bücher, Plastiktüten, leere Rumflaschen und halb-
abgebrannte Kerzen lagen herum; Finger aus geschmolzenem Wachs zogen sich über jede
Fläche. Das Lager lag nicht mehr als 20 Schritt vom Restaurant entfernt - nahe genug, um
bis spät in die Nacht Musik aus der Bar zu hören, und (wichtiger noch) nahe genug, um in
jedem Zustand das Lager zu finden. Ein Dutzend weitere Hängematten hingen in der staub-
igen Lichtung vor dem Restaurant. Das war definitiv die Innenstadt.
Ein Trip bei Vollmond
„Um im Höllengrund und unter Engeln zu schweben Nimm eine Prise vom psychedelischen
Segen …“
Mark verschwendete nicht viel Zeit und nahm am nächsten Tag schon etwas von dem San
Pedro. Campbell und Kim schienen beide etwas nervös dabei zu sein. Campbell sagte, er
hielte das San Pedro für ein schlechtes Omen. Seit sie von Vilcabamba aufgebrochen war-
en, war seine ganze Ausrüstung gestohlen worden, und Kim war krank gewesen.
Ein französischer Rucksacktourist, der Robert hieß, fragte Mark, ob er etwas von dem San
Pedro probieren dürfte. Es hatte eine merkwürdige Wirkung auf ihn. Rund zwei Stunden,
nachdem er es genommen hatte, saß er im Restaurant, als er plötzlich aschfahl wurde und
zu Boden glitt. Wir trugen ihn zum Strand hinunter, damit er mehr Platz und Luft hatte.
Dort kam er allmählich wieder zu sich. Er war davon überzeugt, dass er tot war. „Es ist
OK, ich fühl mich gut. Keine Sorge. Aber ich bin tot. Ich weiß es.“ Er wiederholte es
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