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genau merken? Wenn es Zeit war für den nächsten Joint, war es unmöglich, sich an „Die
Stelle“ zu erinnern. Ich scharrte im Sand, wo es hätte sein sollen … Es war nicht da.
Wir starrten eine Weile lang „Die Stelle“ an. Wir sahen uns im Camp um, um herauszufind-
en, wo es sonst sein könnte. Hatten wir vielleicht an der Stelle von gestern gesucht? Hatte
ich es heute woanders hingetan? Ich dachte eine Weile darüber nach, vergaß, was ich
suchte, sah aufs Meer hinaus, erinnerte mich daran, dass ich versucht hatte, mich an et-
was zu erinnern, verbrachte einige Minuten damit, darüber nachzudenken, was es gewesen
sein mochte, und überlegte dann, ob es nicht Zeit für den nächsten Joint war. Das würde
meinem Gedächtnis schließlich auf die Sprünge helfen, und ich würde wieder an „Die
Stelle“ zurückkommen.
„Das ist die Stelle, oder nicht?“, fragte ich Melissa. „Ja, genau da, wo deine Hand ist“, ant-
wortete sie. Aber das war sie nicht. Wir begannen, den Sand umzugraben, um es zu finden.
Das kleine Loch wurde breiter und tiefer, bis wir einen Graben ausgehoben hatten, der fast
ums ganze Zelt herumlief. Wir hörten auf, um die Situation zu überdenken. „Es hat kein-
en Sinn. Ich kann es nirgends finden.“ „ Was kannst du nirgends finden?“ „Was?“ „ Was
kannst du nirgends finden?“ „Nein, was hast du gesagt?“ „Nein, du hast es gesagt. Was hast
du verloren?“ „Haben wir nicht irgendwas gesucht?“ „Das Dope. Das DOPE.“ „Oh, das
hab ich hier. Ich hab's schon ewig in der Hand.“ „Du hast es die ganze Zeit in der Hand?
Warum hast du nichts gesagt? „Ich wusste nicht, dass du es suchst.“ Wir drehten noch einen
Joint, lehnten uns zurück und betrachteten eine Weile lang die rollende Brandung. „Ich den-
ke, wir sollten das wieder eingraben. Nur zur Sicherheit.“ „OK, aber merk dir genau , wo
du es hintust.“ Wir lehnten uns zurück und sahen uns um. Im Camp hinter uns kroch eine
ganze Truppe von Leuten auf Händen und Füßen herum und grub im Sand herum. Wie ich
sagte, kolumbianisches Gras ist ziemlich gut.
Das Schwimmbecken
Arrecifes war nicht ganz perfekt. Der Strand vor uns hatte einen trügerischen, gefährlichen
Sog. Nur wenige Meter vom Strand entfernt waren schon Leute ertrunken. Carlos, ein
Italiener, der schon seit fünf Monaten am Strand campierte, erzählte uns, dass im letzten
Jahr zwölf Menschen ertrunken waren. Den letzten dieser Unglücksfälle hatte er selbst
miterlebt - ein Kolumbianer auf der Hochzeitsreise: Die Braut des Mannes war in Schwi-
erigkeiten geraten; er war hinausgeeilt, um sie zu retten. Irgendwie hatte sie es zum Strand
zurück geschafft. Er aber nicht. Es gab keine Rettungsausrüstung; die einzige Warnung
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