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Irgendwann musste ich weiter, kam in die Nähe von Bad Laasphe. Dort legte
mir der Straßenbau wieder einmal seine verwirrenden Hindernisse in den Weg. Ich
fand mich aber zurecht, und als der Horizont sich rötete und die Bäume auf den
Höhen zu schwarzen Scherenschnitten wurden, sogar den Radweg zu meinem
Ziel.
Bad Laasphe wurde gerade vom konsumorientierten Teil seiner Bevölkerung
verlassen. Aus den Geschäften heraus und über die Straßen strömten Menschen
mit gehetzten Gesichtern und großen Taschen und Plastiktüten. Sie wirkten wie
Vertriebene, als hätte man ihnen ein Ultimatum zum Verlassen der Stadt gestellt.
Als ich an einem Zebrastreifen nach dem Campingplatz fragen wollte, wurde ich
hastig und unfreundlich auf die Touristen-Information im Zentrum verwiesen. Alle
waren in Eile, voll im Stress. Nun gut, sollten sie. Ich für mein Teil war es nicht.
Bei derTouristen-Information, eshandelte sichdabei umeineReihe übereinan-
derangebrachterbeschrifteterSchildernebsteinemStadtplanhinterGlas,fandich
einen eindeutigen Hinweis auf ein Radio-Museum und einen schwer deutbaren auf
einen Campingplatz. Am auch dazugehörigen Gebäude waren die Türen bereits
geschlossen und die Dienstleister offensichtlich zusammen mit der restlichen ein-
heimischen Bevölkerung auf der Flucht in den peripheren Feierabend.
Ein Mann in einem kurzärmeligen, gestreiften Hemd, einer städtisch grauen
Hose und einem Krückstock hatte mich beobachtet.
»Wo wollen Sie denn hin?«
»Zum Campingplatz.«
»Den Weg dorthin kann ich Ihnen zeigen. Wir müssen nur auf meine Frau
warten. Die kommt da vorne.«
Er zeigte auf eine weißhaarige rundliche Frau in einem, hellen, gelben, zart
geblümten Sommerkleid. Dann wollte er wissen, woher ich käme, wohin es gehen
solle und wie lange ich schon unterwegs sei. Sobald seine Neugier befriedigt war,
hatte seine Frau uns erreicht.
»Guten Tag«, sagte sie freundlich.
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