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lassen auszuweichen. Zum Schluss erklomm ich noch den höchsten Punkt der
Landschaft, einen Felsen, der an seinem Fuß eine urweltliche Höhle barg und auf
den ein kleiner Klettersteig, fast wie im Hochgebirge führte. Auf seiner Spitze fühlte
ich mich dann wirklich wie im Hochgebirge. Ein eiskalter Sturm peitschte mir Sch-
neeflocken, Hagelkörner und Regen ins Gesicht. In der Tiefe wogte Nebel. Ich zer-
rte meinen Fotoapparat hervor und brach dabei die Kurbel ab. Das Schneetreiben
wurde dichter. Vom Tal war nichts mehr zu sehen. Ich verzog mich auf die vom
Wind abgewandte Seite des Felsen und sah eine Schulklasse nahen. Das schlug
mich endgültig in die Flucht.
Als ich am Waldrand auf Ortshöhe bei den Wiesen und Feldern anlangte, legte
der Sturm noch einmal zu. Orkanartige Böen drückten die Baumwipfel zu Boden.
Begleitet wurden sie von einem wolkenbruchartigen Schauer. In Gedanken sah ich
schon mein Zelt davonfliegen, oder endgültig absaufen.
Das Wetter beruhigte sich. Ich versorgte mich mit Lebensmitteln. Mein Zelt
stand noch, wenn auch triefend, auf seinem Platz.
Später erfuhr ich in meinem Radio, dass in dieser Nacht Temperaturen zwis-
chen 3° und 0° zu erwarten waren. Dick eingemummelt in meinen Schlafsack
empfing ich gegen 21.00 Uhr ein Telefonat von Marlies, teilte dem Recorder die
Ereignisse des Tages mit und wartete auf die Kälte in der Nacht.
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