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Gegenden Kleinasiens, darunter den ursprünglich zwei Mann hohen, marmornen Sidamari-
asarkophag (3. Jh.) aus der Nähe von Konya.
Die Säle der südlichen Hälfte des Hauptgebäudes beherbergen des Weiteren archaische und
hellenistische Skulpturen, attische Grabstelen und Reliefs, Büsten von römischen Kaisern
und und und … Darunter sind viele Funde aus Pergamon, Ephesus und Smyrna (heute
İzmir), aus Magnesia, Tralleis, Milet und Aphrodisias (alle im westanatolischen Mäander-
tal). In Aphrodisias wurde einst der Göttin der Liebe, der Schönheit und der Verführung
gehuldigt. Die Bildhauer der Stadt gehörten zu den angesehensten im ganzen römischen
Imperium und schmückten ihren Namen mit dem Zusatz „Aphrodisieus“.
Genau zwischen Sarkophag- und Skulpturensammlung passiert man die grimmig grüßende
Kolossalstatue des altägyptischen Halbgottes Bes, der eine
enthauptete Löwin an den Hintertatzen hält. Zwischen seinen Lenden klafft ein Loch - ein-
en Brunnen zierte bzw. füllte die Statue jedoch nie. Da der Halbgott zugleich Kraft und
Fruchtbarkeit symbolisierte, ist anzunehmen, dass dort etwas anderes Großes steckte.
An das klassizistische Hauptgebäude schließt ein steriler Neubau an, in dessen
Erdgeschoss eine eigens für Kinder eingerichtete Abteilung überrascht. Das Trojanische
Pferd können diese hier von innen kennenlernen, und die Vitrinen haben eine Höhe, dass
selbst der Familiendackel Freude an der Archäologie entwickeln könnte.
Des Weiteren ist im Erdgeschoss des Neubaus eine Ausstellung zu sehen, die Funde aus
Thrakien und Bithynien präsentiert, jenen historischen Landschaften, die Byzanz umgaben
(Bithynien bezeichnete den südöstlichen, asiatischen Bereich und Thrakien wie noch heute
den nordwestlichen, europäischen). Ins Auge fällt hier das marmorne Relief des Tiberius-
grabmals (1. Jh. v. Chr.) mit nahezu lebensgroßen Kriegern. An diese Ausstellung schließt
die Abteilung „Byzantinische Kunst“ an, die durch hübsche Schmuckstücke und ein großes
(5,87 x 3,45 m) Orpheusmosaik aus Jerusalem vom Ende des 5. Jh. besticht.
Das erste Obergeschoss des Neubaus beherbergt eine mit „İstanbul im Wandel der Zeit“
betitelte Ausstellung. Gezeigt werden u. a. Skulpturen, Büsten, Münzen und Architek-
 
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