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weg tratschen. Darunter ein paar einfache Lebensmittelläden, spielende Kinder und - weil
auch Touristen gelegentlich hier durchmarschieren - ein paar Galerien. So manche alte
Holzhäuser, die man passiert, warten auf eine gründliche Renovierung. Über die Kadırga
Liman Caddesi und die bergauf führende Şehit Mehmetpaşa Sokak geht es zur Sokullu-
Mehmed-Pascha-Moschee (Sokullu Mehmet Paşa Camii). Im Innenhof, der über eine
Treppe zu erreichen ist, befindet sich eine Koranschule. Zuweilen hört man hier kleine Jun-
gen monoton Koran-Suren aufsagen.
Weiter über die steil ansteigende Su Terazisi und die davon abzweigende Üçler Sokak
gelangt man zum At Meydanı (Pferdeplatz), einem länglichen, begrünten Platz. In byz-
antinischer Zeit befand sich hier das Hippodrom, wo Massenspektakel à la „Ben Hur“ über
die Bühne gingen. Auch wenn die Straßen drum herum den fast exakten Rennparcours von
einst nachzeichnen, kann man sich heute kaum mehr vorstellen, wie die monumentale Pfer-
dewagenrennbahn ausgesehen haben mag. Der große İbrahim-Pascha-Palast (İbrahim
Paşa Sarayı) auf der Westseite des Platzes beherbergt das sehenswerte Museum für
türkische und islamische Kunst - eine der weltweit größten Ausstellungen dieser Art.
Auf der Terzihane Sokak mit ihren Justizgebäuden kreuzen Anwälte und Richter Ihren
Weg. Die Straße mündet in die geschäftige Klodfarer Caddesi, benannt nach dem fran-
zösischen Schriftsteller Claude Farrère (1876-1957), der wie Pierre Loti zahlreiche in der
Exotik angesiedelte Romane verfasste. Unter einem freien Platz rechter Hand erstreckt sich
die Zisterne der 1001 Säulen (Binbirdirek Sarnıcı). Der zweitgrößte unterirdische Wass-
erspeicher İstanbuls kann der Yerebatan-Zisterne jedoch - im wahrsten Sinne des Wortes -
nicht das Wasser reichen.
Ein paar Schritte weiter steht man auf dem DivanYolu, einer der bekanntesten und ältesten
Straßen İstanbuls. In byzantinischer Zeit war sie gesäumt von prächtigen Säulengängen
aus Marmor. Der Name der Straße rührt jedoch aus osmanischer Zeit: Der yol (dt. „Weg“)
führte vom Diwan im Topkapı-Palast zu den weiter westlich gelegenen Palästen der Minis-
ter. Zahlreiche Moscheen, Medresen, Bibliotheken und Sultans-Türben zeichnen noch im-
 
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