Travel Reference
In-Depth Information
Gesundheit/Soziales : Auf 723 Einwohner kommt ein Arzt. Die Lebenserwartung liegt für
Frauen im Durchschnitt bei 73 Jahren, für Männer bei 68 Jahren. Eine Rentenversicherung-
spflicht gibt es nicht, ebenso keine Arbeitslosenversicherung.
Tourismus : 2009 zählte İstanbul 7,5 Mio. ausländische Gäste, 15 % davon kamen aus
Deutschland. Das ganze Land verbuchte knapp 25 Mio. Besucher.
Bildung : Es existiert eine achtjährige Schulpflicht. Das Gymnasium dauert vier Jahre.
Ein Drittel aller Schulabgänger beginnt ein Hochschulstudium an einer der bislang 94
Universitäten des Landes, 30 davon befinden sich in İstanbul. Bald gibt es eine mehr:
Im Herbst 2010 wurde im İstanbuler Stadtteil Beykoz der Grundstein für eine deutsch-
türkische Universität (DTU) gelegt, 2011 soll der Lehrbetrieb aufgenommen werden.
Die Analphabetenrate schätzt man bei Frauen auf ca. 18 %, bei Männern auf ca. 6 %. Dabei
herrscht jedoch ein starkes Ost-West-Gefälle: Im Westen sind vorwiegend ältere Menschen
betroffen, im Osten auch Kinder; Kinderarbeit ist dort noch gang und gäbe. Man schätzt,
dass rund 600.000 schulpflichtige Mädchen keine Schule besuchen. Dennoch: Ein Drittel
aller Studierenden sind Frauen (→ Frauen).
Militär : Die Streitkräfte zählen 515.000 Mann und gehören so zu den größten der Welt.
Militärdienstverweigerern droht Gefängnis. Der Anteil der Militärausgaben am Bruttosozi-
alprodukt beträgt rund 5 % (in Deutschland ca. 1,5 %). Gründe dafür sind der Krieg gegen
kurdische Rebellen im Osten des Landes und waren lange Zeit das Kräftemessen mit
Griechenland. Die Soldaten genießen übrigens bei der Bevölkerung großen Respekt.
Frauen : Die Stellung der Frau in der modernen Türkei ist nicht mit der der Frauen in ar-
abischen Ländern gleichzusetzen. Dies hängt zum einen mit Atatürks Reformen aus den
1920ern zusammen, zum anderen mit dem 2005 in Kraft getretenen neuen Strafgeset-
zbuch, mit dem Ankara Forderungen der EU erfüllt hat. Das Gesetzbuch stärkt die Rechte
der Frauen enorm: Vergewaltigung in der Ehe ist nun Straftatbestand, und sog. „Ehren-
mördern“, denen im Gerichtssaal zuvor viel Milde entgegengebracht wurde, drohen nun
lebenslange Haftstrafen.
 
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