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gespannte Haushaltslage. Immerhin konnte die Schuldentilgungsrate in den letzten Jahren
auf unter 50 % reduziert werden. Die Bilanz könnte besser ausfallen, wenn von zehn Er-
werbstätigen nicht nur einer Steuern zahlen würde. Wie die Staatsverschuldung besserte
sich auch die jährliche Inflationsrate in den letzten Jahren extrem: 2001 betrug sie noch 54
%, 2004 wurde - erstmals seit 30 Jahren - ein Wert unter 10 % erreicht, für die Zukunft
werden aber wieder Werte im unteren zweistelligen Bereich prognostiziert.
Die Arbeitslosigkeit schwankte in den letzten Jahren um die 10 %, das jährliche Pro-
Kopf-Einkommen wird - je nach Quelle - mit 8000 bis 11.000 € angegeben. Diese
Angaben lassen sich aufgrund der beträchtlichen Schattenwirtschaft niemals exakt ermit-
teln. Grundsätzlich bleibt aber festzuhalten, dass das Pro-Kopf-Einkommen im Großraum
İstanbul, dem führenden Wirtschaftszentrum der Türkei, wo sich zwei Fünftel aller gew-
erblichen Arbeitsplätze und rund 40 % aller türkischen Industriebetriebe konzentrieren, et-
wa das Doppelte des Durchschnittswertes beträgt, in den armen östlichen Provinzen dafür
nur die Hälfte. 2010 mussten als Bruttomindestlohn monatlich 729 YTL (ca. 350 €) gezahlt
werden. Auf das ganze Land bezogen, trägt zum BIP die Landwirtschaft, in der 40 %
aller Erwerbstätigen ihr Auskommen finden, nur 10 % bei, die Industrie (v. a. die Textil-,
Chemie- und Elektrobranche wie auch Fahrzeug- und Maschinenbau) 30 % und der Di-
enstleistungssektor 60 %.
Bevölkerung : 2010 hatte die Türkei annähernd 74 Mio. Einwohner (1960: 28 Mio.). Das
Durchschnittsalter beträgt 28 Jahre (in Deutschland 43 Jahre) - rund 50 % der İstanbuler
Bevölkerung sind unter 25! Die Bevölkerungsdichte ist sehr unterschiedlich. Der Verwal-
tungsbezirk İstanbul steht mit knapp 1330 Einwohnern je km² deutlich an der Spitze. Die
geringste Bevölkerungsdichte haben die unterentwickelten Provinzen in Ostanatolien mit
16 Einwohnern pro km².
Bevölkerungsgruppen : 85,7 % Türken, 10,6 % Kurden, 1,6 % Araber, 2,1 % Armenier,
Griechen, Lasen, Tscherkessen, Georgier und muslimische Bulgaren.
 
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