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Doch zunächst werden im folgenden Abschnitt einige Arten der Autonomie betrachtet.
2.3.2 Autonomie
Autonomie (altgriechisch autonomia, „sich selbst Gesetze gebend, Eigengesetzlichkeit,
selbständig“) bezeichnet die Freiheit und Unabhängigkeit von Datenquellen untereinan-
der im Hinblick auf Aufbau, Zugriff, Verwaltung usw.
In der Literatur zu föderierten Systemen werden verschiedene Arten der Autonomie
beschrieben. Für die Praxis der Datenintegration sind insbesondere Entwurfsautono-
mie , Schnittstellenautonomie sowie Kommunikationsautonomie relevant [Con97, S.47 ff.],
[LN07, S.54 ff.].
2.3.2.1 Entwurfsautonomie
Von Entwurfs- oder auch Designautonomie spricht man, wenn der Entwurf eines Informa-
tionssystems unabhängig von anderen und ohne geltende Restriktionen erstellt wurden.
Hier sind insbesondere die verwendeten Datenmodelle, die entwickelten Schemas, die ver-
wendeten Formate, Kodierungen, Bemaßungen usw. von Bedeutung. Designautonomie ist
die Ursache der strukturellen und semantischen Heterogenität , deren Überwindung im Pro-
zess der Datenintegration den meisten Aufwand erfordert [LN07, S.55].
2.3.2.2 Schnittstellenautonomie
Schnittstellenautonomie bestimmt die Freiheit zu entscheiden, mit welchen technischen
Methoden auf die Daten zugegriffen werden muss, insbesondere welche Protokolle oder
Anfragearten verwendet werden müssen, um Zugriff auf die gewünschten Informationen
zu erhalten [LN07, S.55]. Schnittstellenautonomie und Entwurfsautonomie gehen Hand in
Hand, da meist schon durch das Design die Zugriffsmöglichkeiten vorgegeben werden. Die
Schnittstellenautonomie muss im Prozess der Datenintegration berücksichtigt werden, da
normalerweise Daten aus unterschiedlichsten Quellen wie z. B. Datenbanken unterschied-
lichster Hersteller, Excel-Sheets oder Flatiles unterschiedlichster Formate o. ä. integriert
werden müssen. Dafür müssen entsprechende Konnektoren zur Verfügung gestellt wer-
den, die den Zugriff auf die erforderlichen Quellen sicherstellen.
2.3.2.3 Kommunikationsautonomie
In engem Zusammenhang mit der Schnittstellenautonomie steht die sogenannte Kommu-
nikationsautonomie , die etwas über den Freiheitsgrad aussagt, mit dem ein System ent-
scheiden kann, ob, wann, wie und in welchem Umfang es mit anderen kommuniziert
[Con97, S.47 ff.]. Dies ist insbesondere im Prozess einer virtuellen Integration relevant,
wenn aus verschiedenen Quellsystemen Daten zur Laufzeit zu extrahieren sind.
Autonomer Entwurf und autonomer Betrieb von Datenbanken führen fast zwangsläuig zu
deren Heterogenität. Im folgenden Abschnitt soll daher auf die verschiedenen Formen von
Heterogenität ausführlicher eingegangen werden.
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