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2.3.3 Heterogenität
Heterogenität (vom Griechischen für „Uneinheitlichkeit“ oder „Verschiedenartigkeit“,
auch Inhomogenität) stellt oft das Hauptproblem bei der Dateintegration dar. Als Hetero-
genität wird die unterschiedliche Art und Weise wie etwas modelliert, strukturiert und rea-
lisiert ist, beschrieben. Heterogenität entsteht meist im Ergebnis der autonomen Model-
lierung, Implementierung und Verwaltung von Informationssystemen. In der Praxis wird
versucht, Heterogenität durch Standards zu begrenzen oder gar zu vermeiden [LN07, S.58,
59]. Üblich ist die Unterteilung in die folgenden Arten von Heterogenität, wobei die Gren-
zen ließend sind. In der Praxis hat man es stets mit einer Mischung zu tun, bei der die
einzelnen Arten mehr oder weniger ausgeprägt sind und sich gegenseitig bedingen.
Technische Heterogenität
Syntaktische Heterogenität
Strukturelle Heterogenität
Semantische Heterogenität
2.3.3.1 Technische Heterogenität
Technische Heterogenität bezieht sich vor allem auf Unterschiede hinsichtlich der verwen-
deten Hardware, Software, Schnittstellen und Anfragesprachen , d. h. nicht unmittelbar auf
die Unterschiede hinsichtlich der Daten selbst, sondern Unterschiede hinsichtlich des Zu-
griffs darauf (Anfragesprachen, Austauschformate, Protokolle usw.). In [LN07, S.62] sind
die verschiedenen Zugriffsmöglichkeiten dargestellt.
TABELLE 2.1 Technische Ebene der Kommunikation zwischen Integrationssystem und
Datenquellen [LN07, S.62]
Ebene Mögliche Ausprägung
Anfragemöglichkeit Anfragesprache, parametrisierte Funktionen, Formulare (engl. can-
ned queries)
Anfragesprache SQL, XQuery, Volltextsuche
Austauschformate Binärdaten, XML, HTML, tabellarisch
Kommunikationsprotokoll HTTP, JDBC, SOAP
Basiert das Informationssystem z. B. auf Extensible Markup Language (XML) kann der Zu-
griff über Hypertext Transfer Protocol (HTTP) erfolgen, welches eine Anfrage über xQuery
ausübt. Typischerweise wird es von einem HTML-Formular initiiert und die Antwort wird
meist als eine XML-Datei zurückgeliefert. Hingegen kann eine relationale Datenbank über
das Kommunikationsprotokoll Java Database Connectivity (JDBC) angesprochen werden,
indem eine Datenverbindung aufgebaut wird, eine SQL-Anfrage an die Datenbank ge-
schickt und das Ergebnis einer Java-Applikation zur Verfügung gestellt wird (siehe Abbil-
dung 2.8). Ein Flatile wie z. B. eine CSV-Datei kann z. B. mittels PHP: Hypertext Preproces-
sor (PHP) ausgelesen und die erfassten Werte in eine Tabelle eingefügt werden. Die Heraus-
forderung für die Integration besteht hierbei in der Verfügbarkeit der erforderlichen Treiber
und Protokolle sowie der notwendigen Kenntnisse der unterstützten Anfragesprachen.
 
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