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- wie die vom Aussterben bedrohten Pte-
rodroma madeira und Pterodroma deser-
ta - zum Brüten auf unzugänglichen
Felsvorsprüngen an Land. Beide wurden
durch Landsäuger (Hunde, Katzen, Rat-
ten) und den Eingriff der Menschen in
ihrem Bestand stark dezimiert.
Als besonders schützenswert gilt auch
die Silberhalstaube (Columba trocaz),
deren Lebensraum, der Laurazeenwald,
auf den Kanarischen Inseln und Madeira
fast verschwunden ist. Nur mit großem
Glück ist das graue, fast schmucklose
Geschöpf im dichten Grün um Rabaçal
und in anderen verbliebenen Lorbeer-
wäldern auszumachen.
Über die Fischwelt der Tiefsee gibt es
kaum Informationen. Nur der Schwarze
Degenfisch (Aphanopus carbo), der nor-
malerweise in 1000 Metern Tiefe lebt,
hat die Angewohnheit, nachts sein siche-
res Territorium zu verlassen und näher
an die Meeresoberfläche zu schwimmen.
Dann wird er mit mehrere hundert Me-
ter langen Leinen gefangen und als be-
sondere Delikatesse auf die Märkte und
in die Restaurants gebracht. Der über ei-
nen Meter lange und bis zu zwölf Zenti-
meter Durchmesser schmale Fisch be-
sitzt keine Schuppen, hat ein riesiges,
mit nadelspitzen Zähnen bestücktes
Maul und ähnelt einem Aal.
Taucher berichten von Begegnungen
mit Rochen und Mantas. Hochseeang-
ler erfreuen sich im Sommer großen
Merlinen und Schwertfischen, die nach
erfolgreichem Kampf „Mann gegen
Fisch“ gewogen, vermessen und wieder
in die Freiheit entlassen werden.
Forellen wurden von Europa nach
Madeira gebracht und in den Flüssen
ausgesetzt. In zwei Zuchtstationen (Ri-
beiro Frio, Seixal) werden die Süßwas-
serfische aufgezogen und an Restaurants
verkauft oder ausgewildert. Aale, die
früher als einzige Fische in den Flüssen
Madeiras beheimatet waren, sieht man
heute kaum noch.
Meeresfauna
Mönchsrobben (Monachus albiventer)
waren früher in den Gewässern um Ma-
deira häufig anzutreffen. Sie wurden von
den Fischern als Nahrungskonkurrenten
unerbittlich verfolgt, so dass heute nur
noch eine kleine Kolonie dieser putzigen
Tiere unter strenger Beobachtung auf
den Desertas lebt. Pottwale waren zwi-
schen 1940 und 1980 das Ziel von Wal-
fangbooten aus Caniçal. Heute ist der
Fang der großen Meeressäuger verboten.
In den Sommermonaten führen ihre
Wanderrouten an Madeira vorbei; sich-
ten wird man sie allerdings nur unter
kundiger Führung und mit großem
Glück. Häufiger begegnen den Ausflugs-
booten Delfine.
Da die Gewässer um Madeira sehr tief
und dadurch nährstoffarm sind, finden
sich keine großen Fischschwärme.
Thunfische werden beispielsweise nicht
mit großen Netzen, sondern mit Angel-
leinen gefangen.
Naturschutz
Schutzgebiete
Zwei Drittel Madeiras stehen unter
Naturschutz: Die landwirtschaftlich
nutzbare Fläche der Insel endet in etwa
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