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Der Drachenbaum - ein Urgestein der
madeirensischen Pflanzenwelt
Mit seinem wuchtigen glatten Stamm, der sich
zu mehreren gigantischen Armen verzweigt,
wirkt der Drachenbaum wie ein Urtier unter der
sonst so gefälligen Flora Madeiras. Dracaena
draco , eine Aloenart, ist nur auf dem Madeira-
Archipel, den Kanarischen und den Kapverdi-
schen Inseln beheimatet. Auf Porto Santo, das
bei der Entdeckung wohl von einem wahren
Drachenbaum-Wald bedeckt war, wurde er fast
völlig ausgerottet. Auch auf Madeira stehen nur
noch in Parks und Gärten Exemplare dieses Bau-
mes mit seinen harten, lanzettförmigen Blät-
tern. Es wurden ihm heilende Kräfte zugeschrie-
ben: Ritzt man die Rinde an, tritt ein rötliches
Harz aus, das man früher für medizinische Zwe-
cke und zum Färben von Lacken verwendete.
Neben diesem „Drachenblut“ war auch das
schwere, harte Holz des Drachenbaums sehr be-
gehrt. Heute werden auf Porto Santo große An-
strengungen unternommen, mit Drachenbäu-
men aufzuforsten.
Heidewald
höchsten ist. Bis zu 40 Meter Höhe errei-
chen Stinklorbeer (Ocotea foetens) und
bis zu 25 Meter der auf Madeira vinháti-
co genannte Madeira-Lorbeer (Persea
indica), der wegen seines harten, röt-
lichen Holzes den Spitznamen „Madei-
ra-Mahagoni“ trägt. Zusammen mit dem
etwas kleineren Kanarischen Lorbeer
(Laurus azorica) lieferten sie ein hervor-
ragendes Rohmaterial für die Möbelher-
stellung. Heute stehen sie weitgehend
unter Naturschutz und zählen zum
UNESCO Weltkulturerbe.
In höheren Lagen weichen die Lorbeer-
wälder Heidewald. Die Besenheide (Eri-
ca scoparia) erreicht stolze drei Meter
Höhe; ihre Zweige finden als schützende
Zäune vor allem in den Weinbaugebie-
ten entlang der Nordküste vielfach Ver-
wendung. Der mit ihr verwandte Baum-
wacholder (Juniperus cedrus) gedeiht
dagegen in niedrigeren Lagen am besten.
Eine endemische Heideart ist die häufig
auf Felsen siedelnde Glockenheide (Eri-
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