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stärkeren Niederschlägen und die tro-
ckenere Südseite. Darüber hinaus exis-
tieren vier Höhen-Klimazonen: Bis et-
wa 400 Meter reicht die trockene und
warme bis heiße Tiefenzone. Daran
schließt eine milde und feuchtere Zone
an, die über 1000 Höhenmeter in die bis
1500 Meter hoch reichende Wolkenzone
übergeht, in der ganzjährig Niederschlä-
ge fallen. Ab 1500 Meter beginnt die
trockene Höhenzone oberhalb der Pas-
satwolken. Während es am Meer regnet,
kann hoch in den Bergen durchaus
strahlendes Wetter herrschen, das zu
Wanderungen einlädt. Die Ausblicke auf
die aus einem Wolkenmeer ragenden
Gipfel sind dann fantastisch.
Schnee fällt auch in den Bergen nur
selten, doch können gerade im Winter
Wettereinbrüche zu Nebel und einem
starken Temperaturabfall führen, was
man bei Wanderungen berücksichtigen
sollte.
sie daran, die weitaus größere und siche-
rere Bucht weiter östlich auf der Höhe
des heutigen Funchal zu roden. Sieben
Jahre wüteten Feuer auf der Insel, so be-
richten die Chronisten, bevor die Kolo-
nisatoren endlich ihren Sitz in der Fen-
chelbucht ( funchal = Fenchel) nehmen
konnten. Im gleichen Tempo ging es
weiter. Der ursprüngliche Baum- und
Pflanzenbestand wurde systematisch ab-
geholzt und gerodet. Heute sind vom
Laurazeenwald, wie man die vornehm-
lich Lorbeerarten beherbergende grüne
Lunge Madeiras nennt, nur noch kläg-
liche Reste erhalten.
Welche Pflanzen außer Fenchel die
ersten Siedler auf Madeira vorfanden, ist
heute nicht mehr zu rekonstruieren. Si-
cherlich zählte der endemische, also nur
auf Madeira beheimatete Schopf-Fin-
gerhut (Isoplexis sceptrum) mit seinen
großen, lanzettförmigen Blättern dazu.
Seine bienenkorbartigen Blütenstände
zeigen sich zwischen Juni und August in
strahlendem Gelb. Auch der lila blühen-
de Madeira-Storchschnabel (Geranium
maderense) - mit bis zu einem Meter
Höhe ein respektabler Busch - dürfte die
Neuankömmlinge mit betörenden Duft-
schwaden begrüßt haben. Beide Pflan-
zen sieht man häufig als Ziergewächse in
den Gärten und Parks, aber auch wild
wachsend in freier Natur.
Flora und Fauna
Die Pflanzenwelt
Als L. do Lolegname, Holzinsel, ist Ma-
deira auf historischen Weltkarten wie
dem berühmten Medici-Atlas aus dem
Jahre 1351 verzeichnet, und auch der
portugiesische Name leitet sich von ma-
deira, Holz, ab. Die Insel war bei ihrer
„offiziellen“ Entdeckung im Jahr 1419 so
dicht bewaldet, dass die Kapitäne Zarco
und Te i x e i r a Mühe hatten, eine Stelle für
die erste Siedlung zu finden. Nachdem
sie in der Bucht von Câmara de Lobos
ihre Zelte aufgeschlagen hatten, gingen
Lorbeer
Unter den 780 auf Madeira ursprünglich
beheimateten Pflanzenarten bilden die
Laurazeen sicherlich die auffälligste Spe-
zies: Lorbeer wächst in Höhen zwischen
700 und 1500 Meter, also ebendort, wo
die Feuchtigkeit durch Regenfälle am
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