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men die lokalen Hansetage, ein gro-
ßes Folklorefest und diverse Freilicht-
theateraufführungen, die im Schloss-
park stattfinden.
jandi mauserte sich zu einem Zentrum
der nationalen Bewegung. Die Bauern
im Umland, das damals noch den Na-
men Sakala trug, waren die ersten des
Landes, die sich von der Leibeigen-
schaft der deutschen Gutsherren be-
freiten, indem sie diesen die Höfe ab-
kauften und selbst bewirtschafteten.
Zu Geld kamen sie vor allem durch
den Flachsanbau, aber auch Getreide
wächst in der Gegend heute wie da-
mals sehr gut. Daher stammt wohl
auch der Name der Stadt (Getreide =
vili ).
Carl Robert Jakobson gründete 1878
die estnischsprachige Zeitung „Saka-
la“, die in Viljandi herausgegeben wur-
de. Knapp 20 Jahre später schloss man
die Stadt ans Schmalspurbahnnetz an.
Nach der Gründung einiger größerer
Fabriken erhielt Viljandi als eine der
ersten Städte des Landes Wasserlei-
tungen und Kanalisation. Der alte
Wasserturm im Stadtzentrum stammt
aus dieser Zeit und gilt - neben der
Hängebrücke im Park - bis heute als
eines der Stadtsymbole. 1920 wurde
das Theater Ugala gegründet.
Nach der jahrzehntelangen Sowjet-
besatzung wurden große Teile der
Stadt seit den 1990er Jahren liebevoll
restauriert. Bewohner und Stadtver-
waltung bemühen sich, Viljandi als kul-
turelles Zentrum des Landes zu eta-
blieren. Alljährlich werden Musik- und
Tanzfestivals abgehalten, hinzu kom-
Sehenswertes
Vabaduse väljak
Im Herzen der Innenstadt, am zen-
tralen Vabaduse väljak (Freiheitsplatz),
findet sich die Touristeninformation,
in der man sich mit deutschsprachigen
Broschüren und Karten eindecken
kann. Von hier aus lassen sich die Se-
henswürdigkeiten Viljandis bequem
zu Fuß erreichen.
Zu Zarenzeiten befand sich hier ein
Apfelgarten, der zum Gutshof des Or-
tes, Schloss Fellin, gehörte. Hinter dem
Gebäude der Stadtverwaltung im
Westen des Platzes verbirgt sich das
Herrenhaus aus dem Jahr 1880, das
der Baron von Ungern-Sternberg bau-
en ließ.
Die Gutsherren residierten nicht im-
mer an dieser Stelle. Das erste Schloss
Fellin lag außerhalb des heutigen
Stadtkerns: Im 16. Jh. befand sich drei
Kilometer entfernt ein Anwesen na-
mens Rickhof. Erst nachdem der
schwedische König Gustav Adolf Vil-
jandi die Stadtrechte verlieh und die
Ländereien ringsherum seinem Feld-
herrn Jacob de la Gardie zusprach,
wurde das Anwesen in die Innenstadt
verlegt, allerdings einige Hundert Me-
ter von seiner heutigen Lage entfernt.
Der Park des Gutshofes, der auch den
kompletten Schlossberg umfasste,
wurde 1867 umgestaltet und der Öf-
fentlichkeit zugänglich gemacht.
Der Laidoner-Platz mit Brunnen
und Wasserturm
 
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