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Stadtgeschichte
Elva ist von Tartu aus auch mehrmals täglich
mit dem Zug zu erreichen. Das geht zwar et-
was langsamer, als mit dem Bus, aber man
fühlt sich angesichts der alten Bahnhöfe wie
in alte Zeiten zurückversetzt. Elva Matkakes-
kus (das frühere Bahnhofsgebäude), Pargi 2.
Fahrkarten gibt es im Zug bzw. im Bus.
Eine der Hauptsehenswürdigkeiten Vil-
jandis ist zweifelsohne die Ruine der
alten Burg, die 1154 erstmals schrift-
lich erwähnt, jedoch wahrscheinlich
schon Jahrhunderte zuvor an dieser
Stelle errichtet wurde. Nach Einzug
des Deutschen Ritterordens wurde die
hölzerne Bauernburg zu einer statt-
lichen Festung ausgebaut, ringsherum
siedelten sich Handwerker und Kauf-
leute an, sodass der Ortschaft bereits
im Jahr 1283 die Stadtrechte verliehen
wurden. Im 14. Jh. trat sie der Hanse
bei und war wichtiges Bindeglied zwi-
schen dem Ostseehafen Pärnu und
der südestnischen Stadt Tartu. Über
den See Võrtsjärv und den Fluss Ema-
jõgi wanderten die Waren von Viljandi
gen Osten nach Tartu, um von dort
weiter nach Nowgorod zu gelangen.
Nach der glanzvollen Hansezeit
ging es in den darauffolgenden Jahr-
hunderten mit der Stadt bergab. 1481
fiel das Heer von Ivan III. ein, Mitte des
16. Jh. tobte der Livländische Krieg
und im 17. Jh. begann der Krieg zwi-
schen Polen und Schweden. Als die
Schweden nach den Russen und Polen
in die Stadt einzogen, lagen die meisten
Gebäude in Trümmern und die Ein-
wohnerzahl war soweit geschrumpft,
dass Viljandi seine Stadtrechte wieder
verlor. Der Ort erhielt sie erst 1783
zurück, als Estland und damit auch Vil-
jandi unter der Herrschaft des russi-
schen Zarenreichs stand.
Danach ging es langsam wieder auf-
wärts. Das 19. Jh. brachte wirtschaftli-
chen und kulturellen Aufschwung. Vil-
Viljandi
Viljandi (Fellin) gehört neben Tallinn
(Reval), Tartu (Dorpat) und Pärnu (Per-
nau) zu den vier ehemaligen Hanse-
städten Estlands, ist bei Touristen je-
doch merklich unbekannter als die
drei anderen. Während Tallinn als
Hauptstadt, Pärnu als Seebad und Tar-
tu als Stadt des Geistes mit der presti-
gereichen Universität den meisten ein
Begriff ist, haben viele Besucher des
Landes von Viljandi, das ein wenig ab-
gelegen auf dem Höhenzug Sakala im
Landesinneren liegt, wenig konkrete
Vorstellungen.
Ein Besuch der von etwa 20.000
Menschen bewohnten Stadt ist aber
durchaus lohnend und lässt sich gut in
einen Tagesausflug integrieren, den
man mit der Besichtigung einiger Se-
henswürdigkeiten in der Umgebung
verknüpfen kann. Mit seinen hüb-
schen Holzhäuschen, dem Viljandi-
See in einem eiszeitlichen Urstromtal
im Südosten des Stadtgebiets und den
vielen Grünflächen, allen voran dem
unter Naturschutz stehenden Schloss-
park mit der Burgruine, strahlt Viljandi
eine heitere Kleinstadtatmosphäre
aus. Das Zentrum, um das sich die
meisten Baudenkmäler gruppieren,
lässt sich problemlos zu Fuß erkunden.
 
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