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Rotunde. Die etwa 50 Jahre später
hinzugefügten Anbauten stammen
von Karl Rathaus . Im Inneren befindet
sich ein Hörsaal, der mit schmalen
Bänken ausgestattet ist, die hohe Rü-
ckenlehnen haben. In der Mitte steht
das alte Rednerpult. 1979 fand man im
Bestand des Anatomikums eine Toten-
maske, die Immanuel Kant zugeschrie-
ben wird. Heute gehört das Gebäude
zum Geschichtsmuseum und kann be-
sichtigt werden.
Estnisches Nationalmuseum
Das Nationalmuseum ist ein Muss
für jeden, der sich mit der estnischen
Geschichte und Landeskunde ausei-
nandersetzen möchte. Bereits 1909
gegründet, stellt das Museum Kostü-
me und Fotografien sowie Gebrauchs-
und Kunstgegenstände aus allen Tei-
len des Landes aus. Allerdings plant
das Museum einen Umzug. In einigen
Jahren wird es in Raadi (Ratshof) am
Stadtrand von Tartu zu finden sein.
Der Gutshof-Park, der sich gut für ei-
nen Spaziergang oder ein Picknick
eignet, ist täglich 7-22 Uhr geöffnet.
Altes Anatomikum, Lossi 38, Tel. 7375674,
7375677, Di-Sa 11-17 Uhr.
Pulverfasskeller
Wer sich nach dem Spaziergang
stärken will, kann zum Abendessen in
dem rustikalen Lokal Püssirohukelder
einkehren. Es ist im alten Schießpulver-
keller (Lossi 28) in der Nähe der En-
gelsbrücke am Hang des Dombergs
untergebracht. Der Keller wurde 1767
in einem Graben angelegt und trenn-
te einst Bischofsburg und Vorburg
voneinander. Seinem eigentlichen
Zweck diente er nur 42 Jahre lang, bis
1982 nutzte man ihn als Lagerraum.
Estnisches Nationalmuseum, Kuperjanovi
9, Tel. 7350455, www.erm.ee, Di-So 11-
18 Uhr, Führungen auch in Deutsch möglich.
Verein Studierender Esten
Auf der J.-Tõnissoni-Straße, gleich
hinter dem Nationalmuseum, fällt eine
schöne Jugendstilvilla ins Auge (J. Tõ-
nissoni 1). Hier hat der „Verein Studie-
render Esten“ seinen Sitz. 1870 ge-
gründet, war er der erste Verbund, der
aus Esten bestand, bis dahin waren nur
deutsch-baltische Korporationen ge-
stattet. Die Fahne der Vereinigung,
Blau-Schwarz-Weiß, wurde im Stre-
ben um die Unabhängigkeit ein Sym-
bol der Freiheit und schließlich Natio-
nalflagge Estlands. Auch das 1902 er-
baute Haus ist eng mit der estnischen
Geschichte verknüpft, wurde hier
doch der finnisch-sowjetische Frie-
densvertrag unterzeichnet. Im Inneren
erinnern Gedenktafeln an die finni-
schen Freiwilligen, die im Kampf um
die erste estnische Unabhängigkeit
Anfang des 20. Jh. gefallen sind.
Südlich des Dombergs
Im Viertel Vaksali, das südlich des
Dombergs an die Innenstadt grenzt,
sind einige interessante Museen und
weitere Sehenswürdigkeiten angesie-
delt, denen man bei einem längeren
Aufenthalt in Tartu einen Besuch ab-
statten kann. Vor allem ein Besuch des
Estnischen Nationalmuseums und der
KGB-Zellen ist sehr empfehlenswert.
 
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