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Kaarli-Kirche
Schräg gegenüber, auf einer Art Ver-
kehrsinsel, steht die Kaarli-Kirche, die
nach dem schwedischen König Karl XI.
benannt wurde. Er finanzierte den Bau
einer Vorgängerkirche im Jahr 1670.
Aus Holz erbaut, brannte sie 1710 ab
und wurde 1862-70 durch das heuti-
ge Gebäude ersetzt. Die Zwillingstür-
me im neoromanischen Stil wurden
1882 fertiggestellt. Im Inneren befin-
det sich die größte Orgel Estlands aus
dem Jahr 1923. Das Altarbild schuf der
große estnische Maler Johann Köler .
Vor der Bibliothek stand bis Mai
2007 das umstrittene Denkmal für
den Sowjetischen Soldaten, das 1947
errichtet wurde. Den Esten war es ein
Dorn im Auge, sahen sie darin doch
ein Symbol der jahrzehntelangen sow-
jetischen Besatzung. Daran hatte sich
auch mit der Änderung der Inschrift
nicht viel getan, die zuletzt „Für die
Gefallenen des Zweiten Weltkriegs“
lautete. So wurde das Denkmal de-
montiert und auf einem Friedhof weit
außerhalb aufgestellt. Dies gefiel wie-
derum den russischstämmigen Be-
wohnern nicht, weswegen es zu hefti-
ge Unruhen in Tallinn kam. In die
Auseinandersetzungen mischte sich
schließlich sogar Moskau ein.
Nationalbibliothek
Nicht weit von der Altstadt und dem
Okkupationsmuseum entfernt befin-
det sich in einem mächtigen, wenn
nicht gar ein wenig überproportionier-
ten Gebäude die estnische National-
bibliothek. Das Bauwerk wurde noch
zu Sowjetzeiten geplant, aber erst
1993, als Estland bereits unabhängig
war, eröffnet.
Im oberen Stockwerk liegen der
deutsche, österreichische und
schweizerische Lesesaal, wo man
nicht nur Literatur und Sachbücher,
sondern auch deutschsprachige Zei-
tungen erhält. Allerdings muss man
sich zuvor einen Benutzerausweis aus-
stellen lassen. Wer in der Bibliothek ar-
beiten möchte, findet optimale Bedin-
gungen vor. Mit einem eigenen Lap-
top kann man den kostenlosen Inter-
netzugang nutzen; die Caféteria bietet
preiswerte Snacks. Im Erdgeschoss
und ersten Stock finden oftmals kleine
Ausstellungen statt.
Estnische Nationalbibliothek, Tõnismägi 2,
Tel. 6307611, www.nlib.ee, Mo-Fr 11-20 Uhr,
Sa 12-19 Uhr, im Juli und August Mo-Fr
12-18 Uhr.
Freiheitsplatz
Der Vabaduse väljak wurde am
20.8.2009 zum 18. Jahrestag der Wie-
dererlangung der Unabhängigkeit fei-
erlich wiedereröffnet, nachdem er im
Zuge von archäologischen Grabun-
gen grundlegend umgestaltet worden
war. Neu hinzugekommen ist das glä-
serne Kreuz, das Denkmal für den
Unabhängigkeitskrieg.
Die Bebauung um den Platz stammt
hauptsächlich aus den 1930er Jahren.
Hervorzuheben sind (im Uhrzeiger-
sinn): das Café Wabadus, das an die
berühmten Vorgänger Kultas (in den
1930er Jahren) und Moskva anzu-
knüpfen versucht, das Tallinner Kunst-
haus mit dem Café Kuku, Ausstel-
 
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