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Am Rande der Altstadt
Kiek in de Kök, Komandandi tee 2, Tel.
6446686, www.linnamuuseum.ee, März bis
Oktober 10.30-17.30 Uhr, November bis Fe-
bruar 11-16.30 Uhr, Mo geschlossen. Für die
Führungen durch die Tunnel man muss sich
vorher telefonisch, per E-Mail oder im Mu-
seum anmelden. Eintritt Museum ca. 5 Euro,
Bastionstunnel 6 Euro.
Kiek in de Kök
Wer nach der Besichtigung des
Dombergs nicht über die Pikk jalg
oder die Lühike jalg auf direktem Weg
in die Unterstadt zurückkehren möch-
te, kann südlich der Oberstadt zwei
sehr unterschiedliche, jedoch gleicher-
maßen sehenswerte Museen aufsu-
chen. Eines befindet sich in dem Turm
Kiek in de Kök, den man vom Schloss-
platz in ein paar Minuten erreicht.
Hierzu folgt man der Toompea-Straße
abwärts und biegt links in die Koman-
dandi tee ein.
Im 15. Jh. galt der Turm mit seinen
drei bis vier Meter dicken Mauern als
einer der stärksten Kanonentürme des
Baltikums. Seinen durchaus originellen
Namen, der aus dem Niederdeut-
schen stammt und soviel wie „Schau
in die Küche“ heißt, soll daher stam-
men, dass die Turmwächter von dem
49 Meter hohen Turm einen hervorra-
genden Blick in die Küchen der Unter-
stadt hatten. Einige in die Wand einge-
mauerte Kanonenkugeln stammen
noch aus dem Livländischen Krieg, als
die Truppen Iwans des Schrecklichen
versuchten, die Stadt anzugreifen. Im
Turm, der durch den Bau der Bastio-
nen etwa zu einem Drittel unterirdisch
liegt, ist heute eine Filiale des Tallinner
Stadtmuseums untergebracht. Wer
Tallinn einmal von unten sehen will,
kann sich im Museum einer Führung
durch die Tunnel der Stadt ansch-
ließen. Etwa 470 Meter stehen für Be-
sucher offen.
Okkupationsmuseum
Das zweite sehenswerte Museum
südlich der Oberstadt, das Okkupa-
tionsmuseum, erreicht man, vom
Domberg kommend, indem man der
Toompea-Straße ganz hinunterfolgt
oder gleich hinter Kiek in de Kök über
den Vabaduse-Platz geht. Nur ein paar
Fußminuten vom Vabaduse väljak ent-
fernt befindet sich am Fuße des Dom-
bergs das auffällige, einstöckige Ge-
bäude. Das 2003 fertiggestellte „Haus
ohne Wände“ von Indrek Peil und Siiri
Vallner mit schiefer Fassade, Glaswän-
den und einem von der Straße zu-
gänglichen Innenhof ist ein gelunge-
nes Beispiel moderner Architektur.
Die im Inneren befindliche Ausstel-
lung widmet sich der Zeit zwischen
1939 und 1991, als Estland zunächst
kurz von den Deutschen und dann
rund ein halbes Jahrhundert lang von
der Sowjetunion besetzt war. Ver-
schiedene Ausstellungsstücke, Fotos
und Tondokumente zeugen von den
Repressalien der Besatzer und dem
Widerstand der Bevölkerung. Wer sich
für die Geschichte des Landes interes-
siert, sollte auf jeden Fall einen Besuch
einplanen.
Okkupationsmuseum, Toompea 8, Tel.
6680250, www.okupatsioon.ee, Di-So 11-
18 Uhr.
 
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