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Jaunjelgava
der Ort damals auf Deutsch Aschera-
den hieß. Die Ruine ist ausgeschildert
und liegt sehr malerisch an der Dauga-
va. Man muss nicht auf der schlechten
Straße ganz heranfahren, sondern
kann die Reste der im 13. Jh. gegen
einfallende Litauer errichteten Burg
von oben betrachten. Die Zufahrt be-
ginnt bereits deutlich vor Aizkraule di-
rekt hinter Skriveri. Hier geht es nach
rechts, vorbei an einer Kirche und
dann noch ein Stückchen der Neben-
straße folgend. Der Blick auf die Rui-
nen und vor allem auf die Daugava
entschädigt für den Abstecher. Am
Ufer wurde ein Naturschutzgebiet
mit Wanderwegen eingerichtet.
Die Kleinstadt Jaunjelgava verfügt
über ein sonst kaum zu findendes En-
semble alter Häuser, viele davon aus
Holz. Wären nicht die vereinzelt
durch das Städtchen fahrenden Autos,
könnte man sich in einigen Straßen ins
18. oder 19. Jh. zurückversetzt fühlen,
als viele der Gebäude entstanden.
Bemerkenswert ist auch, dass in die-
sem kleinen Ort gleich vier Kirchen
stehen: eine evangelische, eine katho-
lische, eine orthodoxe und eine Kirche
der Altgläubigen. Ein Rundgang durch
Jaunjelgava dauert nicht länger als ei-
ne Stunde.
Aizkraukle
Koknese
Die nächste Stadt an der Route ist Aiz-
kraukle mit knapp 9000 Einwohnern.
Im Gegensatz zu vielen lettischen Or-
ten blickt es auf eine kurze Geschichte
zurück: 1960 wurde ein Dorf für die
Arbeiter eingerichtet, die den Stau-
damm von Pñavinas an der Daugava
bauten. Immer mehr Menschen sie-
delten sich an und 1967 stieg Aizkrau-
kle zur Stadt auf. Technikfans können
sich das riesige Wasserkraftwerk (Pña-
vinu hidroelektrostacija, Tilta iela 1,
Tel. (6)5110309) genauer anschauen.
Neben der Besichtigung einer Ausstel-
lungshalle werden auch Exkursionen
ins Innere des Ungetüms angeboten.
Historische Spuren gibt es in Aiz-
kraukle dennoch, was die Ruinen der
mittelalterlichen Kreuzritterburg (Aiz-
kraukles pilsdrupas) beweisen. Aus
historischen Quellen ist bekannt, dass
Burg
Die Ruinen der Burg von Koknese
(Zufahrt von Koknese Zentrum ausge-
schildert), elf Kilometer hinter Aizkrau-
kle, sind ein weiteres Highlight der
Daugava-Tour. Wie ein Wasserschloss
stehen sie im äußerst malerischen
Daugava-Bogen, während ihre Mau-
ern in den Himmel ragen. Die Burg
gehört zu den interessantesten Ruinen
des Landes, wegen der romantischen
Lage, aber auch was die Bedeutung
für Lettland angeht. Sie ist der Schau-
platz von einigen Szenen der mittelal-
terlichen Heldensage „L…¤pl™sis“, ei-
nem wichtigen Stück Literatur für die
nationale Identität des jungen Staates.
Bischof Albert von Riga befahl 1209,
die alte Burg lettischer Stämme durch
eine neue Festung zu ersetzen. Da-
mals hieß Koknese auf Deutsch Ko-
 
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