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Rechts dahinter liegt an der Vo-
kie¤i® gatvë 2 das Zentrum für mo-
derne Kunst, mit wechselnden Aus-
stellungen verschiedenster Epochen,
Genres und Länder (Di-So 12-19
Uhr, Tel. 2623476, www.cac.lt).
Wer sich für die jüdische Geschich-
te interessiert, kann einen Abstecher
rechts in das ehemalige „Große Ghet-
to“ machen. Die Rudnink® gatvë führt
zum damaligen „Sitz des Judenrats“
im Oginskipalast in der Nr. 8, in des-
sen Hof eine Gedenktafel an die
1200 Juden erinnert, die für den
Marsch nach Paneriai „auserwählt“
wurden. An der Kreuzung rechts steht
am Parkrand eine Skulptur des legen-
dären jüdischen Arztes Cemach Sha-
bad.
An der Stelle des Ghettotors an der
Nr. 18 zeigt eine Gedenktafel die La-
ge der zwei Ghettos. In der Nr. 20/1
liegt die frühbarocke Allerheiligen-
kirche der Karmeliter vom 17. Jh., der
Glockenturm wurde 1743 errichtet.
(Während der Sowjetzeit war hier das
Folkloremuseum.) Nicht weit entfernt
in der Pylimo 39 liegt die einzige er-
haltene von früher rund 100 Synago-
gen (So-Fr 10-14 Uhr). Sie wurde
1903 im maurischen Stil erbaut und
während der Nazi-Zeit als Medika-
mentenlager genutzt.
Auf dem Rückweg zum Rathaus-
platz sieht man rechts von der Karme-
lit® (sie begrenzte das Ghetto im
Osten) ein Denkmal für die Lazdyn®
Pelëda („Haselnusseule“), Synonym
für ein schriftstellerisches Schwestern-
paar. In der Arkli® liegen das Jugend-
sowie das Marionettentheater. Beide
sind noch fast unveränderte Teile des
Oginski-Palasts vom 16. Jh. mit baro-
cken und klassischen Umbauten.
Auf der gegenüberliegenden Seite
des Rathausplatzes in der Did‡ioji 26,
im kleinen Gildehaus der Kaufleute
aus dem 15. Jh., liegt das Kazys Var-
nelis Museum (Tel. 2791644, www.
lnm.lt, Di-Sa 10-16 Uhr, Anmeldung
erforderlich). Der Künstler vermachte
seine interessante Kunstsammlung der
Stadt, die er in 50 Jahren im Exil aufge-
baut hatte; in 33 Räumen sind wertvol-
le Sammlungen (Grafiken, Bilder, Mö-
bel etc.) zu sehen.
An der Did‡ioji 34 liegt die Kirche
des Heiligen Kasimir, des litauischen
Nationalheiligen. Ihren Grundriss bil-
det ein so genanntes „lateinisches
Kreuz“ (ein langes Mittelschiff, das
von einem Querschiff gekreuzt wird).
Darüber erhebt sich die 40 m hohe
monumentale Kuppel, die größte in
Vilnius. Der Dachabschluss in Form
einer Krone der Jagiellonen erinnert
an die fürstliche Abstammung des
Heiligen. Zwei Jahre nach seiner
Heiligsprechung wurde die dreischiffi-
ge Kirche 1604-35 durch die Jesuiten
als erste Barockkirche von Vilnius er-
richtet. 1655, 1709 und 1749 brannte
sie ab, wurde aber immer wiederauf-
gebaut. 1812 wurde sie von Napo-
leons Soldaten als Getreidelager mis-
sbraucht. Während der Zarenzeit ver-
wandelte man sie ab 1832 in eine rus-
sisch-orthodoxe Kirche und baute sie
1864-68 entsprechend um. Die bei-
den Türme wurden auf die heutige
Höhe „gestutzt“ und mit (nicht mehr
vorhandenen) Zwiebeldächern verse-
 
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