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Im Pacas Palast (Haus Nr. 7) vom
17. Jh. waren u.a. Napoleon und Zar
Alexander I. zu Besuch. Das Haus
Nr. 10 ist reich verziert. Bei Nr. 12 fin-
det man die prachtvoll restaurierte rus-
sisch-orthodoxe St.-Nikolai-Kirche.
Die ursprüngliche Holzkirche ließ Al-
girdas'Frau Juliana 1350 in eine Stein-
kirche umbauen, die 1609-1827 dem
Unitarier-Orden gehörte. Der Altar
und der Großteil der Fassade ist go-
tisch-byzantinisch, nach den Bränden
1747/48 wurden barocke Elemente
hinzugefügt. 1865 erhielt sie auch Ele-
mente im neo-byzantinischen Stil. Mit
ihrem dominanten katholischen Kirch-
turm ist sie ein originelles Gotteshaus.
Beim Gebäude Nr. 17/1 stand im
14. Jh. eine der ersten Kirchen, die im
16. Jh. in eine gotische Ziegelkirche
umgebaut wurde, von der heute noch
Fragmente an der Seitenfassade erhal-
ten sind.
Die Did‡ioji verbreitert sich dann zu
einem großen, dreieckigen Platz, dem
Rotušës aikštë (Rathausplatz). Hier
fällt der Blick zuerst auf die wuchtige
Säulenfront des klassizistischen ehe-
maligen Rathauses, das an der Süd-
seite den Platz beherrscht. Dieses tem-
pelartige, zweigeschossige und qua-
dratische Bauwerk mit dem auf erhöh-
ten Stufen errichteten dorischen Säu-
lenvorbau ist wie die Kathedrale ein
Werk des Architekten Laurynas Stuo-
ka-Gucevi¤ius. Es wurde zwischen
1785 und 1799 errichtet. Der Archi-
tekt starb jedoch kurz vorher. Es dient
heute als Palast der Künstler mit Aus-
stellungen moderner Kunst und als
Konzertsaal (Did‡ioji 31, Mo-Fr 8-
17 Uhr, Tel. 2618007). Hier finden sich
auch ein Touristinformationsbüro
(Tel. 2626470, Mo-Fr 9-18, Sa, So
10-16 Uhr) und die Gedenktafel für
die Anerkennung der Altstadt als
UNESCO-Welterbe.
An dieser Stelle kreuzten sich einst
die Handelswege und es entstand ein
Markt, um den Geschäfte, Lager,
Büros etc. entstanden. Erhalten ist heu-
te noch das Gildehaus der Kaufleute
(s.u.). Hier sollen 1333 die sieben
Franziskanermönche getötet worden
sein (s.o.: „Berg der drei Kreuze“). Der
Platz war das wirtschaftliche und ge-
sellschaftliche Zentrum der Stadt.
Hier fanden Handelsmessen, Konzer-
te und Festivals statt, hier wurden Ver-
brecher ausgepeitscht und es traten
Wanderzirkusse auf. Heute werden
auf dem Platz auch Staatsempfänge
(u.a. von Königin Elizabeth II.) und
Zeremonien abgehalten.
Ende des 14. Jh. wurde hier nach Er-
langung des Magdeburger Stadtrechts
das erste Rathaus im Gotikstil mit
Uhrturm und Kuppel gebaut. Es war
zugleich Magistrat, Gericht, Gefäng-
nis, Archiv, Schatzkammer und Arse-
nal. Nach Bränden in den Jahren
1748/49 war das alte Rathaus trotz
intensiver Bemühungen nicht mehr zu
retten. Der Bau, der heute an seiner
Stelle steht, diente 1810-1924 als
Stadttheater. 1940-91 stand hier das
städtische Kunstmuseum, bis 1991
war es das Litauische Kunstmuseum.
Unverändert erhalten sind der Große
Saal und der Keller mit Sternengewöl-
be. Den Giebel ziert das Stadtwappen
mit dem Hl. Christophorus.
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