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Säulen. Bis zum Sommer brüten sie ih-
re Eier aus und danach kann man die
Vögel bei der Aufzucht ihrer Jungen
beobachten.
Weißstörche sind es gewohnt, mit
den Menschen zusammen zu leben
und bauen sich ihr Nest oft sehr nah
an Häusern oder sogar direkt darauf.
Einem Aberglauben zufolge bringen
Störche nicht nur Kinder, sondern
schützen auch das Haus, auf dem sie
ihr Nest errichten. Andere Hausbesit-
zer machen sich Sorgen um die Stabi-
lität ihres Daches, denn ein Storchen-
nest kann mit der Zeit erstaunlich
schwer werden. Ganz an sich heran
lassen sie einen Menschen aber nie
kommen, so vorsichtig er sich auch
anschleichen mag. Fotografen müssen
sich also auf den Zoom ihres Fotoap-
parates verlassen.
Während in Lettland schätzungswei-
se 10.000 Weißstörche nisten, ist der
Schwarzstorch eine echte Rarität. Im-
merhin 1000 Paare soll es geben,
doch sie sind viel schwerer auszuma-
chen, denn der schwarze Vogel mit
dem weißlichen Bauch - etwas kleiner
als der Weißstorch - baut seine Nester
an abgeschiedenen Orten. Er sucht
sich ruhige Wälder, vorzugsweise
nahe Flüssen oder Seen. Der Schwarz-
storch braucht große Bäume mit di-
ckem Geäst, sein Nest hat einen Durch-
messer von einem Meter oder mehr.
Schwarzstörche sollten auf keinen Fall
gestört werden, sie sind gerade nach
dem Schlüpfen ihrer Jungen extrem
sensibel, was Einflüsse von außen an-
geht. Ungefähr jeder zehnte Schwarz-
storch weltweit lebt in Lettland.
Weitere Vogelarten
Viele Menschen reisen gezielt nach
Lettland, um seltene Vögel zu beob-
achten. Vogelliebhaber finden im gan-
zen Land eine gute Infrastruktur wie
Holzstege oder Aussichtstürme vor. Ei-
ne besonders große Art ist der Schrei-
adler, der das Sommerhalbjahr in Lett-
land verbringt. Etwa zwölf Prozent der
weltweiten Population finden sich in
diesem kleinen Land ein.
Zehntausendfach kommt der in an-
deren Teilen Europas seltene, kleine
Wachtelkönig vor. Er nistet in hohem,
feuchtem Gras und in Getreidefeldern.
Sein typischer schnarrender Ruf ist in
ganz Lettland oft zu vernehmen.
Die Letten bezeichnen die weiße
Bachstelze, die das Sommerhalbjahr
im Land verbringt, als Nationalvogel.
Die Bachstelze nistet oft in der Nähe
menschlicher Siedlungen.
Amphibien und Reptilien
Wegen der zahlreichen Gewässer
leben in Lettland auch sehr viele Am-
phibien wie Frösche und Kröten, da-
runter die seltene Feuerkröte. Giftige
Tiere gibt es kaum, die Kreuzotter bil-
det eine prominente Ausnahme. Doch
sie meidet Menschen, ihr Gift reser-
viert sie zur Tötung kleinerer Beutetie-
re. So ist eine Gefährdung zwar nicht
vollkommen ausgeschlossen, aber das
Risiko ist verschwindend gering. Im ex-
trem unwahrscheinlichen Fall eines
Schlangenbisses sollte man sofort ei-
nen Arzt aufsuchen. Weitere Reptilien
wie die Ringelnatter und verschiede-
ne Arten von Eidechsen sind unge-
fährlich.
 
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