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Expressionismus
1905 gründete Kirchner in Dresden zusammen mit Erich Heckel und Karl Schmidt-
Rottluff die Künstlergruppe „Die Brücke“, die mit ihren innovativen Visionen den
Weg für den deutschen Expressionismus bahnte und damit die Kunstwelt auf den Kopf
stellte. Die Ästhetik der Brücke ist durch Formen und Figuren in leuchtenden Farben
charakterisiert, die sich am Rand des Abstrakten bewegen, ohne es jemals zu sein. Die
Gruppe zog 1911 nach Berlin und löste sich 1913 auf. Das kleine Brücke Museum in
Grunewald besitzt eine phantastische Sammlung dieser stilbildenden Gemälde.
Pikanterweise hatten sich die Expressionisten 1910 von der Berliner Sezession
abgespalten, nachdem ihre Werke von der Jury der Sezession abgelehnt worden waren.
Unter der Führung von Max Pechstein bildeten sie die Neue Sezession. Die ursprüng-
liche Gruppe blieb bestehen, aber ihr Einfluss schwand, besonders nach der Machter-
greifung der Nazis 1933.
POTSDAMER STRASSE
Die etwas schäbige Potsdamer Straße entwickelt sich derzeit zu einer
der spannendsten Galeriemeilen Berlins, ein Zeichen dafür, dass sich
der Trend von schicken innerstädtischen hin zu bescheideneren
„wohnzimmerartigen“ Galerien verlagert.
Das Bauhaus
1919 entstand in Weimar die Bauhaus-Bewegung und -Schule. Sie stützte sich auf die
praktischen anti-elitären Prinzipien, Form und Funktion zusammenzubringen, und übte
einen tiefgreifenden Einfluss auf jegliches moderne Design aus - viele Beispiele sind
im Bauhaus Archiv zu besichtigen. Die Schule zog zwar 1925 nach Dessau und erst
1932 nach Berlin, aber viele ihrer einflussreichsten Persönlichkeiten arbeiteten in Ber-
lin. 1933 musste sie unter dem Druck der Nazis schließen.
Nach der Machtergreifung der Nazis verließen viele Künstler das Land, andere
landeten im Gefängnis oder Konzentrationslager und ihre Werke wurden beschlagnah-
mt oder vernichtet. Die Kunst, die stattdessen gefördert wurde, war oft grauenvoll,
meist einfache „arische“ Formen und Monumentalstile. Der Propagandakünstler Hans
Herbert Schweitzer, der unter dem Pseudonym Mjölnir auftrat, verkörperte mit klobi-
gen gotischen Schriften und idealisierten Figuren den typischen Stil jener Zeit.
 
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