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son . Das Portrait eines britischen Industriellen ist vor allem deshalb von In-
teresse, weil Gainsboroughs Werke selten außerhalb von Großbritannien zu se-
hen sind. Der Mann, der für seine Herstellung und Verwendung von Sch-
miedeeisen den Spitznamen Iron Mad Wilkinson (der eisenverrückte Wilkinson)
erhielt, ist ironischerweise ganz natürlich und in Harmonie mit seiner Umgebung
abgebildet.
Nordflügel: Niederländische Gemälde aus dem 17. Jh.
Die ersten Galerien im Nordflügel zeigen z. T. außergewöhnliche Portraits. Prominen-
testes Beispiel: Malle Babbe (1633) von Frans Hals in Saal 13. Eindrucksvoll ist hier
die Art, wie Hals Charakter und Lebendigkeit der „verrückten Barbara“ mit großzü-
gigen Pinselstrichen einfängt. Die Dame mit dem fast teuflischen Lachen traf der
Künstler in dem Arbeitshaus für Geisteskranke, zu dessen Bewohnern auch sein Sohn
Pieter zählte. Zinntasse und Eule symbolisieren Babbes Vorliebe für starke Getränke.
Ein weiteres Glanzstück ist die Junge Dame mit Perlenhalsband (1662-1664) in
Saal 18, eines der berühmtesten Gemälde des niederländischen Realisten Jan Vermeer.
Mit der jungen Frau, die sich beim Anlegen eines Perlenhalsbands im Spiegel be-
wundert, bannt der Künstler einen intimen Moment mit charakteristisch zarten Pinsel-
strichen auf die Leinwand.
Aber das echte Highlight des Nordflügels wartet im achteckigen Saal X. Dieser
ist ganz Rembrandt gewidmet und wird vom großformatigen Mennonitenprediger
Cornelius Claesz Anslo (1641) im Gespräch mit seiner Frau dominiert. Die riesige,
aufgeschlagene Bibel und seine fast dreidimensional deutliche, gestikulierende Hand
in der Bildmitte sollen die Stärke seiner religiösen Überzeugung betonen. Gleich
daneben hängt außerdem ein kleines Selbstportrait von Rembrandt.
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