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3.4.1■ Fachliches Domänenmodell
Fachliche Domänenmodelle geben für ein Unternehmen oder aber eine Klasse von Unternehmen,
z. B. einer Branche, eine Empfehlung für die fachliche Strukturierung vor. Fachliche Referenz-
modelle helfen dabei, das eigene Verständnis über Strukturen und Zusammenhänge zu schärfen.
Beispiele sind VAA [Ges01] im Versicherungsumfeld oder eTOM in der Telekommunikation
(siehe [Ber03-1] oder [Joh11]).
Standard-Referenzmodelle lassen sich selten unverändert auf die Gegebenheiten eines konkre-
ten Unternehmens übertragen. Sie werden für die Anwendung im Unternehmen entsprechend
der speziischen Geschätsanforderungen und Randbedingungen angepasst. Ergebnis ist das
unternehmensspeziische fachliche Domänenmodell.
Ein fachliches Domänenmodell bündelt die wesentlichen fachlichen Strukturen des aktuellen
oder zuküntigen Geschäts des Unternehmens und schat Bezugspunkte für die Verknüpfung
mit den IT-Strukturen vor. Es gibt den Rahmen für die Weiterentwicklung der IT vor.
Wichtig
In einem Unternehmen gibt es in der Regel nur ein fachliches Domänenmodell.
Dies ist das fachliche „Big Picture“, auf dessen Grundlage fachliche Diskussionen
zwischen Business und IT geführt werden. Das fachliche Domänenmodell des Unter-
nehmens wird in der Regel übersichtlich auf einem DIN-A4-Blatt dargestellt.
Typische Ausprägungen für fachliche Domänenmodelle sind Prozesslandkarten und funktio-
nale Referenzmodelle. Diese beiden Ausprägungen beschreiben wir im Folgenden im Detail.
Daneben gibt es auch Produktlandkarten, diese spielen aber im EAM nur eine untergeordnete
Bedeutung und werden daher hier nicht weiter erläutert (siehe [Bae07] und [Her06]).
Prozesslandkarte
Eine Prozesslandkarte stellt die Geschätsprozesse in ihrem Zusammenwirken in der Regel
auf Wertschöpfungskettenebene des Unternehmens graisch dar. Die Geschätsprozesse wer-
den häuig entsprechend fachlicher Domänen geclustert. In Abbildung 3.10 oben inden Sie
ein Beispiel einer Prozesslandkarte. Die Geschätsprozesse werden hier in Prozessketten in
horizontale fachliche Domänen in einer „Swim-Lane“-Darstellung angeordnet (siehe [All05],
[Ses07] und [Ahl06]).
In Abbildung 3.10 unten ist eine erweiterte Prozesslandkarte für den Kernprozess I dar-
gestellt. Die Abhängigkeiten von Kernprozess I werden übersichtlich visualisiert. Von der
Wertschöpfungskette II werden die Geschätsobjekte GO1 und GO2 als Input benötigt. Für die
Wertschöpfungsketten V beziehungsweise IV wird GO3 beziehungsweise GO4 bereitgestellt.
Die erweiterte Prozesslandkarte kann ebenso geclustert werden. So werden Organisationsbrüche
und (fehlende) Verantwortlichkeiten einfach ersichtlich. Siehe hierzu das Abbildung 5.42 im
Kapitel 5 über EAM-Einsatzszenarien.
 
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