Travel Reference
In-Depth Information
Menschen anzieht, das Metropolitan
(www.teatrometropolitan.com.ar, Nr.
1343) oder das plüschige Theater
Lola Membrives (www.lolamembrives
teatro.com.ar, Nr. 1280) mit seinen
Musicals.
Flankiert wird die Theatermeile
von unzähligen Pizzerien und Res-
taurants, Cafés und Eisdielen, die
bis spät in die Nacht geöffnet ha-
ben. Doch ganz wie früher ist es nicht
mehr auf der „Straße, die niemals
schläft“. Vorbei sind die Zeiten, in de-
nen man selbst nachts um halb vier
in den Buchläden stöbern konnte.
Zwar gibt es auf der Corrientes Läden
zuhauf, aber die meisten Geschäfte
schließen ganz zivil gegen 22 Uhr.
µ Subte B: Callao, Uruguay oder Pellegrini
Die allererste Eiscreme
Das El Vesuvio (s. S. 31) ist der
älteste Eiscremeladen in Buenos
Aires. 1902 gegründet - natürlich
von einem italiener - verkehrten hier
berühmte Tangogrößen wie Carlos
Gardel und Julio de Caro. Sie alle
sind auf Fotomontagen an den Wän-
den des Cafés versammelt. im Vesu-
vio gibt es immer noch leckeres Eis
und besonders am Abend wird die
Eisdiele voll: Giggelnde Jugendliche
und alte Herrschaften sitzen dann
einträchtig beieinander und verdrü-
cken Riesenportionen Schokoladen-
eis mit ganzen Mandeln oder kara-
melliges Dulce-de-leche-Eis.
Û Teatro Colón ***
[C4]
mehr das Geld aufbringen, um das
Haus weiterzuführen. Doch im 25.
Mai 2010 wurde das Teatro Colón zur
Zweihundertjahrfeier der argentini-
schen Unabhängigkeit mit viel Pomp
wiedereröffnet. Die Finanzierung des
großen Hauses bereitet der Stadt im-
mer noch immense Probleme: 1300
Menschen halten das Kulturunter-
nehmen in Gang.
Das erste Opernhaus von Buenos
Aires stand an der Plaza de Mayo
und wurde bis 1888 bespielt. Dann
schien das bescheidene Haus dem
immer reicher werdenden Land nicht
mehr angemessen und man plante
einen opulenten Neubau. 1889 prä-
sentierte der italienische Unterneh-
mer Ferrari die Pläne des Architek-
ten Francisco Tamburini. Der Neubau
sollte zu Ehren von Cristóbal Colón,
wie Christoph Kolumbus auf Spa-
nisch heißt, am 12. Oktober 1892,
dem Entdeckungstag der Neuen
Welt, eingeweiht werden. Doch Bau-
meister und Bauherr starben, der
nachfolgende Architekt wurde ermor-
Besucht der weltläufige Opernfreund
das Teatro Colón, glaubt er, er sei in
die Mailänder Scala geraten. Beginnt
das Orchester zu spielen, staunt er
noch mehr. Er lauscht. Und er hört -
oh diese Akustik! - selbst das kleins-
te Pling der Triangel. Denn dafür ist
das argentinische Opernhaus be-
rühmt: Es habe, so sagen die Argenti-
nier, die beste Akustik der Welt.
Einen Abend muss man in diesem
plüschigen, goldverzierten Saal er-
lebt haben, sei es bei einer der an-
heimelnd altertümlichen Ballettcho-
reographien, die die Zuschauer ins
19. Jahrhundert eines Marius Peti-
pa zurückkatapultieren, oder bei ei-
nem Konzert des Philharmonischen
Orchesters.
Dass das Teatro Colón heute wie-
der bespielt wird, ist keine Selbst-
verständlichkeit: Vier Jahre war das
weltberühmte Opernhaus wegen Re-
novierung geschlossen. Es wurde gar
gemunkelt, die Stadt würde nimmer
Search WWH ::




Custom Search