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Die Bibliothek von Babel
Die Biblioteca Nacional hat alles, was das
Herz des Bücherwurms begehrt: Neben Mil-
lionen von Büchern und Zeitschriften auch
Landkarten, Fotos und - nicht zu vergessen
- im 1. Stock ein winziges Studentencafé
mit entzückender Terrasse. Der Hauptle-
sesaal im 5. Stock bietet außerdem einen
Rundum-Blick auf Buenos Aires und den
Río de la Plata.
Weltweit bekannt geworden ist die Bib-
lioteca Nacional durch einen ihrer Direk-
toren, Jorge Luis Borges. Der weltbe-
rühmte Schriftsteller leitete sie von 1955
bis 1973, als sie noch im alten Gebäude
untergebracht war. Borges war wie vorher-
bestimmt für den Posten: in seiner Erzäh-
lung „Die Bibliothek von Babel“ hatte er
schon im Jahre 1941 eine Bibliothek als
eigenes Universum beschrieben. im neuen
Gebäude der Nationalbibliothek scheint
dieser Bücherkosmos verwirklicht. Die
Realisierung dauerte allerdings 35 Jahre:
von der Planung 1958 über den Baube-
ginn 1972 bis zur Einweihung 1993.
l103 [A1] Biblioteca Nacional, Agüero
2502 (Ecke Avenida Las Heras),
Mo.-Fr. 9-21 Uhr, Sa./So. 12-19 Uhr,
www.bn.gov.ar, Ausweis, Reisepass
oder Führerschein für den Einlass in das
Gebäude notwendig
viel über die Stadt der Lebenden er-
zählt. Der Friedhof Recoleta wurde
am 17. November 1822 eingeweiht.
Er war der erste öffentliche Friedhof
von Buenos Aires. Je reicher die Be-
wohner der Stadt wurden, desto opu-
lenter gerieten ihre Totenhäuser. Sie
bildeten in kleiner Kopie die Häuser
der Lebenden nach: bombastische
Jugendstilbauten aus importiertem
Marmor, Krypten, die sich über meh-
rere Stockwerke bis tief unter die
Erde graben. Manche sind blank ge-
wienert und mit Blumen geschmückt,
andere zerfallen, die Fenster zersplit-
tert, die Dächer eingestürzt, die Sarg-
deckel zerbrochen, die Gebeine zer-
streut. Die Häuser gehören den Fa-
milien der Toten, sie müssen sich um
den Erhalt kümmern. Häufig tun sie
das erst wieder, wenn einer von ih-
nen stirbt.
Auf den täglichen Führungen durch
die „Stadt der Engel“ erfährt der Be-
sucher viele Details und Geschich-
ten, wie die von dem 1902 leben-
dig begrabenen Mädchen Rufina
Cambaceres.
µ Junín 1760 (Ecke Vincente López),
www.cementeriorecoleta.com.ar, tgl.
7-17 Uhr, Führungen gratis Di.-Fr. 9.30,
11 u. 15 Uhr (Spanisch), Di. u. Do. 11
Uhr (Englisch), Colectivos 10, 17, 37,
38, 59, 60, 61, 62, 67, 92, 95, 101,
108, 110, 124
Ë Museo Nacional
de Bellas Artes * [B1]
Das Museum der Schönen Künste
stellt in einem ehemaligen Wasser-
werk von 1870 aus. Bis 1928 wur-
de dort das Wasser des Río de la Pla-
ta gereinigt und verteilt. 1931 schuf
der Architekt Bustillo in dem nutzlos
gewordenen Gebäude Ausstellungs-
flächen für das Museo Nacional de
Bellas Artes. Das Museum war schon
1895 gegründet worden und präsen-
tierte seine erste Ausstellung 1896 im
Gebäude der heutigen Galerías Pacifi-
J Die Stadt der steinernen Engel:
Ruhestätte der Mächtigen und Reichen
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