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sel Marstrandsö buhlten viele Knei-
pen, Wirthäuser und Bordelle um die
Gunst der Fischereiarbeiter.
Die Stadtverwaltung errichtete -
man war die ständigen Brände und
sich anschließenden Aufbauarbei-
ten leid - ein teures Rathaus aus
Stein, das erste Nicht-Holz-Gebäude
der Stadt. Auch der Handel jenseits
der Fischprodukte gewann ab 1775
an Bedeutung. Gustav III. ernannte
Marstrand zum „Porto Franco“, zum
Freihafen mit allen Privilegien. Steu-
erfreiheit, freier und unbegrenzter
Zuzug selbst für gesuchte Verbre-
cher, wenn sie bei Anmeldung ihre
Vergehen offen gestanden, und ab-
solute Religionsfreiheit, die man im
schwedischen Reich so nicht kannte.
In Marstrand wurde die erste Synago-
ge Skandinaviens gebaut. Der Status
eines Freihafens wurde jedoch be-
reits 1794 aufgehoben, da die Krone
an den erzielten Gewinnen zu wenig
partizipierte, der Schmuggel dem re-
gulären (und somit steuerpflichtigen)
Handel den Rang abzulaufen drohte
und auch den Regierungsbeamten
die Anzahl an finsteren Gestalten zu
groß wurde. Als kurz darauf auch die
Heringschwärme in den Weiten des
Atlantiks verschwanden, war das rei-
che Marstrand wieder Geschichte -
Bonjour tristesse!
Um zu überleben musste man
nach neuen Einkommensquellen su-
chen. Der Erfolg des 1843 eingeweih-
R Eine Bootsfahrt rund um das
sommerliche Marstrand ist traumhaft
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