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Gegen Ende des 13. Jahrhun-
derts wurde die Siedlung mit dem
geschützten Naturhafen erstmalig ur-
kundlich erwähnt. Schon damals leb-
ten die Bewohner von den großen
Heringsschwärmen, die vor der Küs-
te Marstrands die See so zahlreich
bevölkerten. Auf dem Stadtwappen
umkreisen heute noch drei kräftige
Heringe einen zentralen Stern. Die
erste historisch belegte und ausge-
sprochen erfolgreiche Heringsperio-
de dauerte über 30 Jahre von 1556
bis 1589 und machte Marstrand zu
einer der wohlhabendsten Städte
des Landes. Die Fische und verwand-
te Produkte wurden nach ganz Euro-
pa exportiert. Der Fischfang schuf Ar-
beitsplätze und Menschen aus dem
ganzen Norden zog es in Goldgräber-
stimmung in die Fischermetropole,
die in dieser Zeit - inklusive des Um-
landes - auf geschätzte 15.000 Ein-
wohner anwuchs, ungefähr das Zehn-
fache der heutigen Bewohnerzahl.
Doch analog zum Aufkommen bzw.
dem völligen Verschwinden der gro-
ßen Heringsschwärme entwickelte
sich das Leben in Marstrand. Einer
Achterbahnfahrt gleich pendelte der
Fischerort über Jahrhunderte zwi-
schen ausuferndem Reichtum und
extremer Armut. Zwischen 1754
und 1809 schwamm Marstrand wie-
der ganz oben auf der Heringswel-
le und die Länge und Intensität des
ökonomischen Aufschwungs war
atemberaubend. Wieder zog es Tau-
sende an die Küste, um am ausbre-
chenden Wohlstand zu partizipieren.
Der Fischfang beflügelte auch an-
dere Wirtschaftszweige wie z. B. die
Salzereien zur Konservierung der He-
ringe oder die Trankochereien, deren
Zahl in der Region um Marstrand auf
über 500 anwuchs. Auf der Hauptin-
042gb Abb.: ld
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