Travel Reference
In-Depth Information
1874: Die „Fiskekyrkan“ (Fischkirche) wird
eröffnet und der unhygienische Fischver-
kauf unter freiem Himmel hat ein Ende.
Anfang des 20. Jahrhunderts: Göteborgs
Hafen wird zum größten Hafen Skandi-
naviens. Neben den Werften dominieren
neue Branchen das ökonomische Leben:
1907: Eine kleine Manufaktur namens SKF
(Svenska Kullagerfabriken, dt. Schwe-
dische Kugellagerfabrik) wird gegrün-
det, die innerhalb weniger Jahre zum
Weltmarktführer aufsteigt. Mit 15 Mit-
arbeitern gestartet, ist die Größe der
Belegschaft gegen Ende des Ersten
Welkriegs bereits auf 12.000 Personen
hochgeschnellt.
Im Ersten Weltkrieg: Obwohl neutral, gibt
es auf schwedischer Seite viele Opfer
des uneingeschränkten deutschen
U-Boot-Krieges. 690 Seeleute auf 98
zivilen Handelsschiffen kommen ums
Leben. Zur Erinnerung an sie wird 1933
neben dem Seefahrtsmuseum ein 62 m
hoher Turm eingeweiht.
1920: 225.000 Menschen wohnen in
der Stadt.
1927: Als Ableger der SKF wird auf der
Insel Hisingen Volvo gegründet und noch
im gleichen Jahr rollt als erstes Serien-
fahrzeug der ÖV4 vom Band. 1999 wird
die Pkw-Sparte der Marke Volvo vom US-
Riesen Ford übernommen. Lastkraftwa-
gen und Busse werden jedoch weiterhin
erfolgreich in Eigenregie produziert.
Im Zweiten Weltkrieg: Schweden erklärt
seine Neutralität und das Land kann
sich erfolgreich - wenn auch mit
massiven Zugeständnissen an Nazi-
Deutschland - aus allen Kampfhandlun-
gen heraushalten.
Nach 1945: Göteborg boomt als Export-
hafen: Überall im zerstörten Europa wer-
den schwedische Produkte, insbesondere
Eisen und Holz für den Bausektor benö-
tigt. Und die schwedische Wirtschaft kann
problemlos liefern, da die Infrastruktur
und alle Fabrikationsanlagen den Krieg
unbeschadet überstanden haben.
1950: 350.000 Menschen bevölkern
die Stadt.
1958: Die Sportarena „Ullevi-Stadion“
(vormals „Nya Ullevi“) wird pünktlich zur
Fußball-WM fertiggestellt. Am 24. Juni
besiegt die Gastgebermannschaft den
amtierenden Weltmeister Deutschland
hier im Halbfinale mit 3:1. Göteborg und
ganz Schweden stehen Kopf.
1966: Olof Palme weiht die Älvsborgsbron
ein, die die Hafeneinfahrt in 45 m Höhe
überspannt. Damit hat Göteborg nach
der Götaälvbron (1939) und dem Ting-
stadstunneln (Bauzeit 1961-68) die
dritte feste Verbindung über den Götaälv.
1970er-Jahre: Trotz massiver staatlicher
Hilfen endet die große Zeit der schwedi-
schen Werften. Überkapazitäten, billiger
produzierende Konkurrenz in Japan
und Korea und schließlich die Ölkrise
1973/74 besiegeln das Ende des indus-
triellen Schiffsbaus in Schweden. Auch
eine Quasi-Verstaatlichung der schwe-
dischen Werften im Jahr 1977 kann den
Untergang nicht stoppen. Heute werden
in den Göteborger Schiffsbaubetrieben
hauptsächlich Reparatur- und Instand-
setzungsarbeiten durchgeführt.
F Die imposante Älvsborgsbron [B8]
aus ungewöhnlicher Perspektive
Search WWH ::




Custom Search