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gelegenen Gebiete sind auf den Götaälv
als Transportweg angewiesen und übers
Meer werden insbesondere Eisenerze
und Holz exportiert.
Sprung ins 18. Jahrhundert: Die Stadt zählt
5000 Einwohner.
1731: Neben Fischfang und Export, den
wichtigsten Einnahmequellen der
Stadt, kommt ein weiterer gewichtiger
Gewerbezweig hinzu. Die schwedische
Ostindienkompanie wird gegründet und
erhält das staatliche Monopol auf den
gesamten Handel mit Fernost. Regelmä-
ßiger Linienschiffverkehr nach Asien-
mit den Handelsschwerpunkten Indien
und China - bringen in ihren Bäuchen
Seide, Porzellan, Gewürze und Tee nach
Göteborg. Auf großen Auktionen wer-
den die Waren dann an Kaufleute aus
ganz Europa weiterverkauft. Die Gewinn-
spannen sind gigantisch und der Wohl-
stand wächst rasant. Bis 1806 nehmen
im Durchschnitt zwei Großsegler pro Jahr
Kurs auf Fernost.
1750: In Göteborg leben ca. 10.000
Einwohner.
Oktober 1788: Erneut stehen dänische
Truppen vor der Stadt und verlangen die
bedingungslose Kapitulation. Mit Unter-
stützung des schwedischen Königs Gustav
III., der umgehend persönlich nach Göte-
borg reist, wird die Stadt in kürzester Zeit
massiv befestigt. Drei Kriegsschiffe eilen
der bedrängten Stadt zur Hilfe und die
Göteborger stehen geschlossen gegen die
Dänen. Die Moral der Einwohner und die
militärische Aufrüstung lassen den däni-
schen Oberbefehlshaber am Sieg zwei-
feln und schlussendlich nach wenigen
Wochen die Belagerung abbrechen.
Um 1800: Der Jahrhundertwechsel führt zu
vielen Veränderungen: Die Ostindienkom-
panie stellt ihren Handel nach Jahren sin-
kender Erträge ein und auch die Bedeu-
tung des Heringsfangs sinkt merklich.
Dank Napoleons Kontinentalblockade im
Krieg gegen England gehört Göteborg zu
den großen Krisengewinnern. Der engli-
sche Handel läuft fortan über Göteborg
als Transithafen, um die englischen Güter
so nach Kontinentaleuropa zu befördern.
Viele britische Handelshäuser lassen sich
in der Stadt nieder und prägen sprachlich
und kulturell die wachsende Metropole.
Diese Periode gibt Göteborg auch den bis
heute gültigen Beinamen „Lilla London“ -
„Klein London“.
1832: Nach 22 Jahren Bauzeit wird der
Götakanal eröffnet und verbindet
Göteborg mit Stockholm bzw. die Nord-
see mit der Ostsee.
Mitte des 19. Jahrhunderts: Banken und
Industriebetriebe siedeln sich in der
Stadt an. Manufakturen in den Berei-
chen Tabak, Textil und Schiffsbau sind
die Vorreiter und die Stadt boomt. Von
1800 bis 1900 verzehnfacht sich die
Bevölkerung von 13.000 auf 130.000.
1833: Das Naturhistorische Museum
wird eröffnet und ist heute das älteste
Museum der Stadt.
1834: Nicht zuletzt wegen der katastropha-
len hygienischen Bedingungen bricht
in der sehr dicht bebauten Innenstadt
eine Choleraepidemie aus, der 10 % der
Bevölkerung zum Opfer fallen.
1840 bis 1850: Die drei dynamischen
Werftbetriebe Götaverken, Lindholmen
und Eriksberg werden gegründet, die
über 120 Jahre lang das ökonomische
Leben der Stadt mitbestimmen werden.
Um 1850: Göteborg ist sowohl größter
Import- wie auch Exporthafen des Lan-
des und läuft allen Ostseehäfen Schwe-
dens den Rang ab.
Zweite Hälfte des 19. Jh.: In Schweden
beginnt eine bis dahin ungeahnte Aus-
wanderungswelle in die Neue Welt.
Innerhalb weniger Jahrzehnte wan-
dern über eine Million Schweden in die
USA aus. Dabei wird für die Auswande-
rer Göteborg zum Tor gen Westen. Über
Großbritannien erreichen sie das Land
der unbegrenzten Möglichkeiten.
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