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Andy Warhol
Andy Warhol gilt als der Hauptvertre-
ter der amerikanischen Pop Art, als der
„Papst des Pop“. Andrew Warhola (1928-
1987) wurde als Sohn tschechischer Ein-
wanderer in ärmlichen Verhältnissen ge-
boren und wurde als kränkelndes, nervö-
ses Kind beschrieben. Er lernte den Beruf
des Gebrauchsgrafikers in Pittsburgh und
war dann in den 1950er-Jahren als Wer-
begrafiker und Schaufensterdekorateur in
New York tätig, wo er mit seiner Mutter
an der Lexington Avenue wohnte.
Seine frühen Werke basierten auf
Schaufensterdekorationen und Comics.
Als er merkte, dass auch Roy Lichtenstein
Comic-Strip-Figuren verwendete, wandte
er sich Konsumartikeln zu. 1962 gelang
ihm der künstlerische Durchbruch mit den
„Campbell Soup Cans“ (Suppendosen).
Noch im selben Jahr gründete er sein Ate-
lier The Factory (erst 47th St., dann Union
Square), in dem er sich auf die Fließ-
bandproduktion von Kunstwerken oder
„Readymades“, meist im Siebdruckver-
fahren, verlegte. Neben „Reproduktionen
des Alltäglichen“ wie Geldscheinen oder
Pappkartons wählte er sogar Autounfäl-
le als Bildmotiv. Er setzte z. B. Pressefotos
für seine Zwecke ein, verfremdete Promi-
nentenbilder und reihte Marilyn Monroes
oder Liz Taylors Porträt 25-fach nebenei-
nander.
Mit dem Niedergang der Pop Art ver-
legte sich Warhol Ende der 1960er-Jahre
aufs Filmemachen und veranstaltete Per-
formances zur Unterstützung der Rock-
gruppe Velvet Underground. 1968 wurde
er bei einem Attentat schwer verletzt. In
den 1970er-Jahren war er dann vor allem
als Porträtist tätig.
in der Bronx geboren, studierte der Jude
George Segal Kunst. Berühmt wurde er
ab 1961 durch seine Gipsfiguren, die le-
bendigen Modellen nachempfunden und
in verschiedene Alltagsszenen eingeglie-
dert wurden (Environments).
Claes Oldenburg (geb. 1929), gebür-
tiger Schwede, lebte seit 1956 in New
York und war vielseitig: Happenings, Kos-
tümentwürfe, Requisiten, Environments
aus Müll, vor allem aber Nachbildungen
von Massenprodukten und Alltagsgegen-
ständen in meist überdimensionierter
Größe - wie Brot, Kuchen oder Kleidung
- und seine „Soft Sculptures“, überdi-
mensionale Alltagskunst (z. B. Knöpfe
oder eine Zahnbürste), meist im Freien
aufgestellt, wurden berühmt.
Der Fotorealismus wurzelt zwar im
Westen der USA, doch in New York sorg-
te Richard Estes (geb. 1932) Anfang der
1960er-Jahre für die Rückkehr zur Ge-
genständlichkeit in der amerikanischen
Kunst. Seine New Yorker Stadtansichten
und Schaufenster sind nur scheinbar fo-
tografisch genaue Wiedergaben.
Pop Art und Realismus verschmolzen
zum Ausdrucksmittel eines neuen Le-
bensstils, den auch Happenings (z. B.
an der New York University), Free Art,
Street Work und Performance Art ver-
körperten. John Cage (1912-1992) galt
als Prototyp des experimentellen moder-
nen Künstlers. Als „Organisator“ führte
er verschiedene Kunstgenres und Kultur-
kreise zu intermedialen Veranstaltungen
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