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New York gilt zu Recht als einzige wah-
re Weltmetropole. Wie rasant der Auf-
stieg verlief, macht ein historischer Über-
blick deutlich. Er zeigt auch, dass der
Weg von den Wigwams der einst hier le-
benden Lenape-Indianer über die Han-
delsstation der Holländer und die engli-
sche Kleinstadt bis hin zur größten und
bedeutendsten Stadt Amerikas zwar
nicht reibungslos, aber zielstrebig und
geradlinig verlief.
1524: Eine Handvoll Indianer lebt auf der dicht
bewaldeten Insel Manhattan. Selbst als
Giovanni da Verrazano, Florentiner in Diens-
ten des französischen Königs, als erster
Europäer vor der Insel auftaucht, ändert sich
zunächst nichts an dem Idyll.
1609: Der Brite Henry Hudson, der für die
niederländische Ostindische Handelsgesell-
schaft einen schnellen Seeweg nach Asien
sucht, erforscht die Insel Manhattan und den
später nach ihm benannten Fluss. Im Log-
buch eines seiner Offiziere taucht erstmals
der Name „Manna-hata“ auf. Hudson nimmt
wertvolle Pelze und euphorische Berichte
vom „Paradies“ mit nach Europa. Folge
ist 1621 die Gründung der Westindischen
Gesellschaft in den Niederlanden, die die
„Neue Welt“ erschließen soll.
1624 lassen sich die ersten europäischen
Siedler auf Governors Island bzw. an der
Südspitze Manhattans nieder.
1626 glaubt Peter Minnewit im Namen der
Niederländer den lokalen Indianern die
Insel Manhattan für ein paar Glasperlen und
Werkzeug im Wert von 60 Gulden abgekauft
zu haben; Indianer kennen jedoch keinen
Landbesitz. Die sich ansiedelnden Holländer
nennen den Ort „Nieuw Amsterdam“.
1643 verschlechtert sich das Verhältnis zwi-
schen Indianern und Siedlern zusehends, als
man versucht von den Ureinwohnern Steuern
einzutreiben und Landansprüche gewaltsam
durchzusetzen. In einer Februarnacht massa-
krieren die Holländer 120 unschuldige Urein-
wohner. Der Kriegszustand dauert bis 1655
an und zum Schutz gegen die Ureinwohner,
aber auch gegen die sich vermehrt hier nie-
derlassenden Briten, wird 1644 eine Stein-
mauer errichtet, deren Verlauf der heutigen
Wall Street entspricht.
1646 entsteht gegenüber Neu-Amsterdam
auf Long Island eine zweite niederländische
Siedlung: „Breukelen“, das heutige Brooklyn.
Auch auf Manhattan formieren sich weitere
Dörfer, z. B. Harlem.
1664 muss sich Peter Stuyvesant, der 1647
zum Verwalter ernannt worden war, dem
zunehmenden Durck der britischen Kolo-
nialmacht beugen. Neu-Amsterdam gerät
kampflos in die Hände der Briten und wird
zu „New York“.
Um 1700 leben bereits rund 10.000 Men-
schen in New York, dessen Zentrum mit dem
heutigen Lower Manhattan, der Südspitze
der Insel, gleichzusetzen ist.
1725 und 1733 entstehen mit der „New York
Gazette“ und dem „New York Weekly Journal“
die ersten beiden Zeitungen, 1732 gründet
Rip van Dam, ein holländischer Geschäfts-
mann, das erste Theater und 1756 entsteht
mit dem King's College (heute Columbia
University) die erste Hochschule.
Ab etwa 1764 widersetzen sich die „Sons of Li-
berty“, die nach Unabhängigkeit strebenden
Kolonisten, verstärkt der englischen Steu-
erpolitik. New York, mittlerweile auf 18.000
Bewohner angewachsen und nach Philadel-
phia die zweitgrößte Stadt Amerikas, wird ne-
ben Neuengland zu einem Widerstandsnest.
Am 4. Juli 1776 verabschiedet der Kontinen-
talkongress die Unabhängigkeitserklärung.
Nach der Schlacht von Long Island halten
die Briten die wichtige Hafenstadt besetzt.
Erst am 25. November 1783 ziehen sie wie-
der ab.
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