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„Shalom“ - das jüdische New York
Was wäre New York ohne seine jüdischen
Bewohner? Ihr Einfluss beschränkt sich
nicht nur auf Diamanten- und anderen
Handel - ihre Klezmermusik klingt weit
über New Yorks Grenzen, ihre kulinari-
schen Spezialitäten gehören zum Alltag
(s. S. 34) und die jiddische Sprache hat das
„Noo Yawkese“ mitgeprägt. So „schleppt“
ein New Yorker seinen Koffer und isst sein
Bagel nie ohne „schmier“ (Frischkäse) ...
Mit zwischen 1,6 und 1,8 Mio. Mitglie-
dern (je nach Quelle) lebt in New York die
größte jüdische Gemeinschaft außerhalb
Israels. Man weiß sogar genau, wann die
ersten Juden New Yorker Boden betraten:
Im September 1654 landeten 23 Männer
aus Brasilien mit ihren Familien im da-
mals noch holländischen Neu-Amsterdam.
Sie waren Nachfahren jener sephardi-
schen Juden, die im späten 15. Jh. vor den
Verfolgungen in Spanien und Portugal in
die liberalen Niederlande geflohen und
von dort in die holländischen Kolonien in
die Neue Welt gekommen waren. Nach-
dem die holländischen Niederlassungen
in Brasilien an Portugal gefallen waren,
blieb nur mehr die Flucht nach Nordame-
rika. Im aufgeschlossenen, wirtschaftlich
orientierten und liberalen Neu-Amsterdam
blühte die jüdische Gemeinde schnell auf.
Einen ungeahnten Boom erlebte New
Yorks jüdische Gesellschaft um 1880, als
eine riesige Einwanderungswelle osteu-
ropäischer Juden (Aschkenasim) die Stadt
erreichte. Auf der Flucht vor Hunger, Ar-
beitslosigkeit und Verfolgung im zaristi-
schen Russland und in den umliegenden
Ländern versuchten Tausende in der Lower
East Side, damals noch kaum entwickelt,
einen Neuanfang. Sie brachten nicht nur
die jiddische Sprache mit, sondern auch ih-
ren teils sehr strengen Glauben und ihr so-
ziales Engagement. Die in der Ukraine und
Polen entstandene Bewegung der „From-
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