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Bürger vergeudet bzw. „gestohlen“ (so von einem Diplomaten inoffiziell
formuliert) worden seien. Außerdem machten sich Mafia-Figuren daran,
heimatlos gewordenen Dorfbewohnern mit gefälschten Besitzurkunden
oder blanker Gewaltandrohung deren Grund und Boden streitig zu ma-
chen. Die allermeisten ausländischen Tsunami-Geschädigten waren aber
einhellig der Meinung, dass die Hilfe, die sie vor allem von der normalen
Bevölkerung erhielten, über alles zu erwartende Maß hinausging und vie-
le versprachen, wiederzukommen, um so der geschädigten Region unter
die Arme zu greifen.
Gleich nach den Flutwellen hatte Thailands Premierminister Thaksin
Shinawatra in typisch großspuriger Manier angekündigt, dass Thailand
keine finanzielle Hilfe von anderen Staaten akzeptieren werde, da
„Thailand selber genug Geld“ habe. Eine Geste, die auf viel Unverständnis
stieß, denn sollte in einer solchen Situation nicht jedwede Hilfe mehr als
willkommen sein? Kritiker des Premiers vermuteten bald, dass diese Hal-
tung weniger auf fehlplaziertem Nationalstolz beruhte, sondern vielmehr
auf ganz unpatriotischer Raffgier: Ausländische Geberländer hätten mit
Sicherheit auf eine exakte Abrechnung der gespendeten Gelder gepocht;
bei den Geldern, die die thailändische Regierung jedoch selber für den
Wiederaufbau veranschlagte, würde - wie so oft - keinerlei Transparenz
gefordert sein; also konnte sich so manch hochgestellte Persönlichkeit
klammheimlich bereichern.
Verhaltenshinweise für den Fall eines erneuten Tsunamis
 
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