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Geschichte
Neandertaler die Flussbecken in den
niedrigeren, waldreichen Gebieten
und die Abhänge ihrer Hügel in Besitz.
Er lebte sowohl in Höhlen (Lazaret bei
Nizza) und unter Felsdächern als auch
in Hütten oder Zelten im Freien (Sain-
te-Anne-d'Evenos). Trotzdem darf man
sich diese nicht als feste Wohnsitze
vorstellen: Ackerbau und Viehzucht
sollten noch lange auf sich warten las-
sen. Vielmehr lebten die Neandertaler
als umherschweifende Horden zusam-
men und ernährten sich vorrangig von
der Jagd mithilfe von Fallgruben und
Fanggehegen.
Gegen Ende der Altsteinzeit (ca.
35.000-10.000 v. Chr., Jungpaläolithi-
kum) verdrängte der Homo Sapiens
allmählich den Neandertaler. Man
nennt diesen Typus auch den Cro-Ma-
gnon-Menschen. Seine Lebensbedin-
gungen verbesserten sich in der
Mittelsteinzeit (Mesolithikum, ca.
8000-5000 v. Chr.), also nach dem
Eiszeitalter, weil jetzt ein wesentlich
günstigeres Klima herrschte. Zwar war
er immer noch Jäger, daneben jedoch
auch schon Fischer und Sammler wild
wachsender Pflanzen.
Der Wandel bahnte sich jedoch am
Ende dieses Zeitalters bereits an und
fand seine Erfüllung in der darauf fol-
genden Epoche der Jungsteinzeit
(Neolithikum, ca. 5000-2000 v. Chr.):
Gemeint ist der Übergang von der rei-
nen Jäger- und Sammlerkultur zur Bau-
ern- und Hirtenkultur. Diese so ge-
nannte Neolithische Revolution ging
nicht nur friedlich vonstatten. Die Trä-
ger der neuen Kultur lernten, Tiere zu
domestizieren, das Land zu bebauen
Vor- und Frühgeschichte
Die Kultur der Provence und der
Côte d'Azur ist sehr alt. Das Bild, das
wir heute von diesen frühen Zeiten ha-
ben, liegt jedoch in einem merkwürdi-
gen Dämmerlicht, da sich Entwicklun-
gen überlagern, hier Funde erhalten
sind, während sie anderswo fehlen,
und es sich insgesamt um sehr lange
Zeitspannen handelt, die nicht immer
genau abzugrenzen sind.
Die älteste bekannte Wohnhöhle Eu-
ropas ist die Grotte von Vallonnet bei
Menton (ca. 950.000 v. Chr.). In ihr
fand man die für diese Zeit typischen
primitiven Werkzeuge aus bearbeite-
tem Stein (zum Beispiel Geröllgeräte),
mit denen die Höhlenbewohner, so
genannte Frühmenschen (Vorläufer
des Homo Sapiens), Holz und Kno-
chen bearbeiteten und ihre Jagdbeute
zerteilten oder die sie als Waffen be-
nutzten.
In die Ältere Altsteinzeit (Altpaläo-
lithikum, ca. 600.000-100.000 v. Chr.)
führt uns ein weiterer bemerkenswer-
ter Fund: Die weltweit früheste be-
kannte Feuerstelle (ca. 600.000 v. Chr.)
in der Grotte von Escale bei Saint-
Estève-Janson belegt wahrscheinlich,
dass ihre Bewohner bereits die Macht
des Feuers für sich zu nutzen gelernt
hatten. Noch besser erhaltene Feuer-
stellen befinden sich in der berühmten
Grotte von Terra Amata bei Nizza
(ca. 400.000 v. Chr.).
Während des gesamten Mittelpa-
läolithikums (Mittlere Altsteinzeit,
100.000-35.000 v. Chr.) nahm der
 
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